Vorsorgesparer investierten ihr Geld in den vergangenen Jahren vermehrt in 3a-Wertschriftenfonds statt in 3a-Konten. Allerdings setzten 2023 immer noch fast zwei Drittel aller Sparer, die ihr Geld Banken anvertrauten, auf 3a-Konten – und das, obwohl die Verzinsung meist mickrig ist. Viele Vorsorgesparer sind offenbar skeptisch gegenüber Wertschriften und fürchten sich vor Verlusten.
Ein Vergleich von K-Geld zeigt aber: Auf lange Sicht bringt eine 3a-Anlage mit hohen Aktienanteilen deutlich höhere Renditen als ein 3a-Konto. Für den Vergleich liess K-Geld vom VZ Vermögenszentrum in Zürich berechnen, wie viel Geld ein Vorsorgesparer am Schluss auf der hohen Kante hat, wenn er während der vergangenen 24 Jahre jeweils zu Jahresbeginn den maximalen 3a-Betrag für Erwerbstätige mit Pensionskassenanschluss einzahlte. Im Jahr 2001 betrug dieser 5933 Franken und stieg bis zum Jahr 2024 auf 7056 Franken. Die Einzahlungen beliefen sich in den 24 Jahren somit auf insgesamt 157'710 Franken.
Fast 50'000 Franken mehr Rendite mit dem 3a-Fonds
Resultat: Beim 3a-Zinskonto kam bis Ende 2024 ein Betrag in der Höhe von 175'295 Franken zusammen. Die Zinsen und Zinseszinsen erhöhten die Einzahlungen von total 157'710 Franken um 17'585 Franken. Das ergibt eine durchschnittliche jährliche Rendite des Kapitals von 1,25 Prozent. Inflationsbereinigt verbleibt ein Wertzuwachs von 0,6 Prozent pro Jahr. Basis der Berechnung ist der 3a-Sparindex des VZ. Dieser setzt sich aus den 3a-Zinssätzen von Credit Suisse, Migros-Bank, Raiffeisen Schweiz, UBS und Zürcher Kantonalbank zusammen.
Klar besser rentierte die Anlage in Fonds: Ende 2024 lagen auf dem Depot des 3a-Sparers nach Abzug der Kosten 224'319 Franken. Das sind 49'024 Franken mehr als beim Zinskonto. Der Vermögenszuwachs beträgt 66'609 Franken und entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 1,93 Prozent. Nach Abzug der Teuerung sinkt der Gewinn auf 1,28 Prozent pro Jahr.
Basis dieser Berechnung ist der 3a-Fonds UBS Vitainvest World 50 Sustainable (CH0022476508). Die Wahl fiel auf diesen Fonds, weil er bereits Anfang August 2000 lanciert wurde und damit der am längsten bestehende 3a-Fonds mit einem Aktienanteil von 50 Prozent ist. Höhere 3a-Aktienquoten ermöglichte der Gesetzgeber erst im Jahr 2009. Zurzeit investiert der Vorsorgefonds Vitainvest World im In- und im Ausland zu über 52 Prozent in Aktien, zu rund 36 Prozent in Obligationen und zu 12 Prozent in Immobilien.
Ein Vergleich der Verlaufskurven zeigt: Von 2001 bis 2012 ent-wickelte sich der Wert des 3a-Fonds keineswegs berauschend. Nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 ging es an den Aktienmärkten jahrelang verhalten zu und her. Für einen Taucher sorgte im Jahr 2008 die Bankenkrise. Damals resultierte zum Jahresende ein Minus von 20,4 Prozent. Erst ab 2013 setzte sich der 3a-Fonds vom Zinskonto ab. Bis dahin wäre ein Vorsorgesparer damit besser oder vergleichbar gut gefahren wie mit dem Fonds.
Einen weiteren deutlichen Verlust (minus 14,8 Prozent) musste der Vitainvest-Fonds im Jahr 2022 einstecken, nach dem Beginn des Ukrainekriegs. Doch 2023 und 2024 waren gute Börsenjahre. So wurde der Verlust mehr als wettgemacht. Hinzu kommt: Bis 2014 lag die jährliche Verzinsung des 3a-Kontos zwischen ansehnlichen 1,17 und 3 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren waren es aber stets weniger als 1 Prozent. Zurzeit befinden sich die 3a-Zinssätze erneut im Sinkflug.
Das Vitainvest-Produkt ist ein aktiv verwalteter Fonds mit einer Gesamtkostenquote von happigen 1,61 Prozent. Diese Kosten nagen an der Rendite. Inzwischen gibt es deutlich günstigere passive 3a-Fonds, die sich an einem Referenzindex orientieren. Vergleichbar mit dem Vitainvest-Fonds sind etwa der Viac Global 60 mit einer Pauschalgebühr von 0,41 Prozent oder der Frankly Moderate 45 Index mit Gesamtkosten von 0,44 Prozent.
Diese erst vor wenigen Jahren lancierten 3a-Fonds sind mit Aktienquoten bis zu 100 Prozent erhältlich. Günstige Wertschriftenlösungen mit hohen Aktienanteilen bieten noch bessere Gewinnchancen als der teure Vitainvest-Fonds mit rund 50 Prozent Aktien. Allerdings sind bei hohen Aktienquoten die Verlustrisiken entsprechend höher.
Wichtig: Wer in Wertschriften investiert, braucht einen langen Atem. Bei einer hohen Aktienquote sollte der Anlagehorizont mindestens zehn Jahre betragen. Wer kurz vor der Pensionierung steht oder sein 3a-Vorsorgekapital in den folgenden Jahren für Wohneigentum beziehen möchte, sollte es auf einem Zinskonto belassen.