Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Indexfonds. Sie bestehen aus Wertpapieren, die gemeinsam einen Marktindex nachbilden. Das heisst: Der Wert eines ETF folgt einem Index. Mittlerweile gibt es aber auch immer mehr aktive ETF im Angebot. Sie folgen nicht einfach einem Index. Fondsmanager versuchen, auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren, indem sie einzelne Titel im Fonds unter- oder übergewichten. Das führt zu Abweichungen vom Referenzindex – mit dem Ziel, eine bessere Rendite zu erwirtschaften.
Aktive ETF aus Schweizer Aktien gibt es nicht
In der Schweiz sind aktiv verwaltete ETF relativ neu. Im Herbst 2018 wurden die ersten Produkte mit Aktien an der Börse kotiert. Mittlerweile liefert die Suchfunktion ETF-Explorer der Schweizer Börse 138 Resultate, wenn man mit «Managementstil aktiv» sucht. Der Grossteil der aktiven ETF verfolgt eine weltweite Strategie. Die Fonds enthalten Aktien aus verschiedenen Ländern und Kontinenten.
An zweiter und dritter Stelle folgen ETF, die sich auf Nordamerika und Europa konzentrieren. Auf den asiatischen Markt und Schwellenländer gibt es nur eine Handvoll aktiver ETF. Fonds, die nur aus Schweizer Aktien bestehen, gibt es bis heute nicht. Bei über 100 Produkten ist der US-Dollar die Fondswährung.
30 aktive ETF lauten auf den Euro, zwei auf den japanischen Yen und einer auf das britische Pfund. Nur bei einem aktiven ETF lautet die Fondswährung auf Schweizerfranken. Es handelt sich um ein währungsabgesichertes Produkt auf US-amerikanische Unternehmensanleihen.
Die jährlichen Kosten sind bei aktiven ETF deutlich höher als bei passiven ETF. Sie reichen von 0,05 bis 0,89 Prozent des Vermögens. Die meisten kosten zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Aktive ETF sind also immer noch günstiger als aktiv verwaltete Fonds. Bei diesen müssen Anleger mit Kosten zwischen 1 und 1,5 Prozent pro Jahr rechnen.
Doch liefern aktive ETF auch mehr Rendite als passive?
K-Geld verglich vier aktive Aktien-ETF von J. P. Morgan, die schon mindestens fünf Jahre an der Schweizer Börse gehandelt werden, mit einem vergleichbaren passiven ETF von iShares und dem jeweiligen Referenzindex. Das sind bei diesen Fonds die Indizes MSCI World, S&P 500, MSCI Europe und MSCI Emerging Markets. K-Geld betrachtete die Wertentwicklung der letzten fünf Kalenderjahre.
2024 schlug keiner der aktiven ETF einen passiven
Bei der Performance der einzelnen Kalenderjahre waren die Unterschiede nur gering. Tendenziell erzielten die aktiven ETF ein besseres Ergebnis, jedoch nicht in jedem Jahr. Im guten Aktienjahr 2024 gelang es keinem aktiven Fondsmanagement, die Leistung der passiven Fonds zu übertreffen. Und in den Schwellenländern hatte das Management generell Mühe, den Index zu schlagen. Bei den Fonds auf den MSCI World und den S&P 500, die von US-Aktien dominiert werden, gelang ihnen das besser. Das zeigt sich auch in der kumulierten Wertentwicklung über fünf Jahre. Hier schlugen aktive ETF die passiven nur in zwei Fällen deutlich, einmal war die Rendite fast gleich, einmal schnitt der passive ETF klar besser ab.
Das VZ Vermögenszentrum ist gegenüber aktiven ETF skeptisch. Es rät in seinem neuen Leitfaden «Erfolgreich Geldanlegen mit ETF» vorerst höchstens professionellen Anlegern, solche Produkte zu kaufen. Denn viele Studien zeigen, dass aktiv verwaltete Fonds den Referenzindex nur sehr selten langfristig übertreffen.
Erfolgreich Geld anlegen mit ETF
Der Praxis-Leitfaden Erfolgreich Geld anlegen mit ETF des VZ Vermögenszentrums vermittelt anhand von vielen Beispielen das notwendige Wissen, um erfolgreich in Exchange Traded Funds (ETF) zu investieren. K-Geld bietet den Leitfaden zum Vorzugspreis von 10 Franken an.