«Wir werden die Regeln der Bankenbranche ändern», verkündete Serge Fehr, Leiter des Privatkundengeschäfts bei der Credit Suisse, kürzlich in Zeitungen. Kunden, die eine CS-Filiale ­betreten, sollen künftig geduzt werden. Die Bank wolle ihnen gegenüber offener werden. Nachträglich krebste die Bank zurück: Geduzt werde der Kunde natürlich nur, wenn er damit ­einverstanden sei.

Erfunden hat die CS diesen Ansatz nicht. In Sachen Duz­kultur und Zeitgeist ist die Smartphone-Bank Neon der Grossbank weit voraus. Das zeigt sich in den Kundeninformationen von Neon. Beispiele: Eine Neuerung in der Handy-App wird nicht bloss vermeldet, sondern zelebriert: «Es zischt und brodelt in der Neon-Fabrik in ­Zürich Altstetten. Denn Version 2.2.1 der Neon-App ist soeben vom Fliessband gerollt! Juhu!» 

Ähnlich tönts, wenn Neon Kunden auffordert, Geld bei ­ihren Partnerunternehmen ­Selma und Yova anzulegen: «Ja, klar, wir ­profitieren auch. Wir kriegen eine kleine Kommis­sion.» Und mit den Worten «Erwischt, du Schlawiner» mahnt Neon ­Kunden, die nicht die neuste App-Version ­installiert haben. 

Da ist die CS im Vergleich ­geradezu zurückhaltend. Sie mag vielleicht die Regeln tradi­tioneller Banken brechen. Aber immerhin bezeichnet sie ihre Kunden noch nicht als Schla­winer