Ausschüttungsrendite: Über 2,5 Prozent

An der Schweizer Börse SXI sind 26 Immobilienfonds kotiert. Sie halten ausschliesslich in der Schweiz gelegene Wohn-, Büro- und andere kommerzielle Liegenschaften. Ihre jährlichen Ausschüttungen belaufen sich – im Verhältnis zu den Kursen der Fondsanteile – im Durchschnitt auf über 2,5 Prozent. Diese sogenannte Ausschüttungsrendite macht sie im Vergleich zu Obligationen solider Schuldner, die fast keine Rendite mehr abwerfen, sehr attraktiv. Manche Anleger, auch grosse wie Pensions­kassen, haben deshalb in letzter Zeit Obligationen abgestossen und kräftig Immobilienfonds hinzugekauft. Die massive Nachfrage hat die Kurse der Fondsanteile nun allerdings in luftige Höhen getrieben – weit über den anteiligen Wert der Liegenschaften, die sie besitzen. Die Überbewertung wird Agio oder auch Aufpreis genannt. Mitte März belief sich das Agio im Durchschnitt auf rund 35 Prozent. Ein Allzeit­rekord.

Agio im historischen Durchschnitt bloss 15 Prozent

Die rasante Kurszunahme hat sich auch im Indexfonds UBS ETF SXI Real Estate Funds ­niedergeschlagen, der in 25 der 26 Immobilienfonds investiert ist. Wie aus den Tabellen links hervorgeht, hat er sich in den vergangenen zwölf Monaten besser entwickelt als alle ­Obligationen-, Aktien- und Goldfonds – mit der Ausnahme eines einzigen Welt-Aktien-Fonds. Das hohe Agio ist nur gerechtfertigt, so lange die Obligationen-Renditen so schlecht sind. Steigen diese, ist bei den Immobilienfonds mit Kursverlusten zu rechnen, möglicherweise sogar empfindlichen. Sie würden auch unter einer neuerlichen Wirtschafts- und Finanzkrise stark leiden. Das Agio lag im historischen Mittel bei etwa 15 Prozent, ist aber vorübergehend auch schon unter Null gesunken.