Schwellenländer: Einst Renner, jetzt Mauerblümchen

In den letzten drei Jahren haben Schwellen­länder-Aktien deutlich an Wert verloren. Derweil legten die Börsen der Industrieländer kräftig zu. Zwischen 2000 und 2007 hingegen stachen die aufstrebenden Länder – von China bis Brasilien – den Rest der Welt aus. Als Spiegelbild dazu veränderte sich auch die Ansicht darüber, wie lukrativ die Schwel-lenländer-Börsen sind. Während des Booms dachte man, sie würden noch lange im gleichen Tempo zulegen. Heute sehen die meisten Anleger bei ihnen vor allem die Risiken und machen einen weiten Bogen um sie. 

Ist Wirtschaftswachstum denn nicht gut für Aktien?

Zwar wächst die Wirtschaft der Schwellen­länder nicht mehr so rasant wie auch schon. Ihre Wachstumsraten liegen aber nach wie vor über jenen der Industrieländer. Man könnte meinen, dass sich ein höheres Wirtschaftswachstum längerfristig auch in höheren Aktienrenditen niederschlagen müsse. Studien zeigen aber, dass dies längst nicht immer zutrifft, weder in den Industrie- noch in den Schwellenländern.  

Gründe, die für Schwellenländer-Aktien sprechen 

Trotzdem kann es sich für Anleger, die in Aktien investieren, längerfrstig lohnen, einen kleineren Teil der Aktienanlagen in Schwellenländer zu investieren. Weil sich ihre Börsen oft anders entwickeln als jene der Industrieländer, dämpfen sie die Wertschwankungen. Zudem sind sie zurzeit weniger hoch bewertet als Schweizer oder US-Aktien. 

Wenn man nicht auch noch einen auf Schwellenländer spezialisierten Fonds kaufen möchte, kann man in einen Weltaktien-Fonds investieren, der sie auch enthält. Der SPDR MSCI ACWI und der Vanguard FTSE ­All-World sind Beispiele dafür. Sie liegen gerade aus diesem Grund am Ende der Aktien-Welt-Tabelle – ihr Schwellenländer-Anteil war in der jüngeren Vergangenheit ein Nachteil für sie.