Schweizer Aktien: Mittelgrosse Firmen auf der Überholspur
SMIM (SMI Mid) und SPI Mid sind Indices, die mittelgrosse Firmen enthalten. Dazu gehören zum Beispiel Clariant, OC Oerlikon, Schindler und Swiss Life. Längere Zeit hielten die Aktien der mittelgrossen Firmen nicht Schritt mit den Börsen-Schwergewichten wie Nestlé und Roche. Als Folge davon waren auch die ETFs, die dem SMIM oder SPI Mid folgen, auf den hinteren Rängen der Aktien-Schweiz-Rangliste zu finden. Doch Mitte des letzten Jahres schalteten sie den Turbo
ein. Mit dem Resultat, dass sie jetzt bei der Ein-Jahres-Rendite auf den vordersten Plätzen rangieren.
Keine ETFs für kleine Schweizer Unternehmen
Im Ausland gibt es auch ETFs für kleine Firmen – für die sogenannten Small Caps. Das trifft zum Beispiel zu für Small Caps in den USA, in Euroland oder in Schwellen-ländern. ETFs für kleine Schweizer Firmen hingegen sind bisher nicht lanciert worden.
Bei vielen dieser Titel ist der Handel nicht intensiv genug. Ein solch enger Markt ist ein Problem für ETFs, die im Tagesablauf für einen steten Handel sorgen sollten.
Die Kleinen schlagen langfristig den Gesamtmarkt
Aus Anlegersicht ist das schade. Zahlreiche Studien belegen: Kleine und mittelgrosse Firmen werfen langfristig eine höhere Rendite ab als der von den Börsenschwergewichten dominierte Gesamtmarkt. Aber eben nur langfristig. Ob die drei ETFs, die momentan bei den Aktien Schweiz an der Spitze stehen, ihren Höhenflug in naher Zukunft fortsetzen werden, ist offen. Small und Mid Caps weisen überdurchschnittlich starke Schwankungen auf.
Mit anderen Worten: Die auf lange Sicht höhere Rendite ist auch mit einem höheren Risiko verbunden. Deshalb eignen sich ETFs wie jene auf den SMIM oder SPI Mid als Beimischung, aber weniger als Kernbausteine eines Wertschriftendepots.
«Attraktive Zinsvorteile»: Nur Werbespruch der Migros-Bank
Die Migros-Bank wirbt auf ihrer Website so: «Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass Sie von attraktiven Zinsvorteilen und kundenfreundlichen Gebühren profitieren.» Zinsvorteile? Wohl kaum: Die Bank senkte ihre Zinssätze Anfang Februar 2014 auf breiter Front. So gibts auf 3.-Säule-Konten statt 1,6 Prozent nur noch 1,4 Prozent Zins. Auch bei Anlage-, Freizügigkeits-, Jugend- und normalen Sparkonten bewegt sich der Zins nur nach unten. Die Migros-Bank sagt dazu: «Der Schritt erfolgt aufgrund der anhaltend tiefen Zinsniveaus an den Geld- und Kapitalmärkten.» Doch vom Tiefzinsniveau sind alle anderen Banken auch betroffen. Trotzdem zahlen sie Sparern teils höhere Zinsen. So erhalten 3.-Säule-Sparer etwa bei der Cornèr Bank 1,85 Prozent Zins im Jahr, also 0,45 Prozentpunkte mehr als bei der Migros-Bank.
Die Aussichten für Sparer sind wenig rosig: Die Europäische Zentralbank (EZB) gab im März bekannt, dass sie den Leitzins für den Euroraum auf 0,25 Prozent belässt. Auch der Leitzins der Schweizer Nationalbank (SNB) verharrt weiterhin bei 0 bis 0,25 Prozent. Für 2014 senkte die SNB die Inflationsprognose von 0,4 auf 0,2 Prozent.