Rund 6300 Leute sind Mitglied der Zahnpflegekasse. 4000 von ­ihnen wohnen im Kanton Uri. Das ist kein Zufall, denn der Sitz der Kasse ist in Schattdorf UR. Sie alle zahlen «Versicherungsbeiträge», haben einen «Versicherungsausweis», und sie profitieren von «Versicherungsleistungen». Die Kasse zahlt nicht nur einen Anteil an die Zahnpflegekosten, sondern auch an ­Brillengläser bzw. Linsen.

Genauer: In den ersten fünf Jahren der Mitgliedschaft zahlt sie 20 Prozent des Rechnungsbetrags, maximal 1000 Franken pro Jahr. Angesichts einer Monatsprämie von 25 Franken ist das nicht gerade berauschend. Im Reglement steht zudem noch, der Vorstand der ­Kasse könne die festgelegten Ver­gütungen «im Falle allzu grosser Belastung» einschränken. Es gibt also keine Leistungsgarantie.

Die Zahnpflegekasse hat keine ordentliche Versicherungs-Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Die Finma weiss das, bleibt aber in Bezug auf die Zahnpflegekasse vage: Sie gehe solchen Hinweisen nach und treffe «falls notwendig aufsichtsrechtliche Massnahmen».

Kassenpräsident Jost Epp sagt dazu, sein Verein habe 1994 eine «Ausnahmebewilligung» erhalten, und die gelte immer noch.