«Geplante Obsoleszenz» im ­Finanzbereich? Kritiker der Elektrogeräte-Industrie haben festgestellt, dass viele Hersteller die Lebensdauer ihrer Geräte bewusst verkürzen. Sie bauen mit Absicht Teile ein, die sich schnell abnutzen. Das nennt man «geplante Obsoleszenz».

Viele Vorgänge in der Finanzindustrie erinnern mich stark an diese Taktik. Hier steht aber nicht die künstliche Alterung im Vordergrund, sondern der ­bewusste Einbau von Kosten. Mit der Folge, dass der Anleger nur verlieren kann.

Etwa bei aktiven Fonds, die hohe laufende Kosten von zum Beispiel 1,4 Prozent pro Jahr ­haben – aber praktisch nur einen ­Index abbilden. Ein ETF auf den gleichen Index macht das für 0,15 Prozent. Ich denke auch an die zahlreichen Händler, die mit Devisen ope­rieren. Sie ­nehmen für jede Transaktion so hohe Gebühren, dass der Kunde fast garantiert sein ganzes Geld verliert. Schlecht sind auch Sparkonten, bei denen die ­Gebühren höher sind als der Zins, den sie einbringen.

Einen Bericht zur Obsoleszenz betitelte der «K-Tipp» mit «Gebaut für den Schrottplatz». Hier müsste man sagen: Konzipiert für das Finanzloch.