Sparzinsen. Die Zinsen sind im freien Fall, seit die Nationalbank im Dezember den Leitzins auf 0,5 Prozent senkte. Es gibt keine Bank, die den Zins für Sparer ­danach nicht massiv nach unten drückte. Mit allerlei salbungs­vollen Worten versuchen die Banken, ihre Minizinsen schön­zuschreiben, um die Kunden bei Laune zu halten.

Der beschönigende Begriff «Vorzugszins» ist bei fast jeder Bank zu finden. Die Migros-Bank belohnt angeblich Treue: «Wenn Sie im Vorjahr treu waren», gebe es einen «attrak­tiven Zins», wirbt sie. Konkret sind das 0,5 Prozent. Das ist im Vergleich zu anderen Banken nur gerade Mittelmass.

Unfreiwillig ehrlich ist die Bank Crédit Agricole. Ihr Sparkonto «CA Libre Épargne» schaffte es wegen des tiefen Zinses in den vergangenen Jahren nie in die Top Ten der K-Geld-Liste mit den besten Zinsen. Zurzeit gewährt sie den Kunden 0,25 Prozent Zins. Der Bank ist offenbar selber bewusst, dass sie nicht zu den grosszügigsten Instituten zählt. Sie schreibt im Internet: «Sie sparen zu einem der günstigsten Zinssätze in der Schweiz.» Aus der Sicht der Bank ist das sicher korrekt.