In der ersten Ausgabe dieses Jahres hat K-Geld ein Musterdepot für Anleger vorgestellt. Es besteht aus acht börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Doch was zahlt man für den Kauf und das Halten eines solchen Musterdepots? K-Geld hat bei zehn Banken nachgefragt.
In der Tabelle unten werden diese Kosten für zwei verschiedene Kaufsummen (A und B) verglichen. Die Details:
- Bei der Kaufsumme A investiert der Anleger je 10 000 Franken in die acht ETFs, zusammen 80 000 Franken.
- Bei der Kaufsummer B werden je 50 000 Franken in die ETF-Auswahl gesteckt, insgesamt also 400 000 Franken.
- Die Gebühren gelten für einen telefonisch erteilten Auftrag. Es handelt sich also nicht um Online-Tarife, die meist günstiger wären. Grund: Internet-Banking ist zwar weit verbreitet, doch haben noch längst nicht alle Anleger auf den Online-Handel umgestellt.
- Alle ETFs wurden über die Schweizer Börse SIX gekauft. Die UBS fehlt in der Tabelle, weil sie sich nicht an diese Vorgabe halten wollte.
- Die Tabelle zeigt die zusammengezählten Kaufkosten für die acht Einzelkäufe, die gesamthaften Depotkosten für die acht Positionen (für ein Jahr) sowie das Total daraus. Die Kaufkosten pro Einzelorder setzen sich aus der Courtage der Bank, der Börsengebühr der Schweizer Börse SIX sowie der Eidgenössischen Umsatzabgabe zusammen.
Beispiel: Bei Postfinance kostet der Kauf des iShares ETF CHF Corp. Bond (Valor 22697681) in Höhe von 10 000 Franken eine Kaufgebühr (Courtage) von 35 Franken. Dazu kommen 2 Franken Börsengebühr SIX und Fr. 7.50 Eidgenössische Umsatzabgabe. Insgesamt macht das Fr. 44.50 für einen ETF. Je nach ETF können Courtage, Börsengebühr und Umsatzabgabe unterschiedlich sein.
Resultat des Vergleichs: Der Kauf der acht ETFs zu je 10 000 Franken kostet inkl. Depotgebühr im günstigsten Fall 392 Franken (Postfinance), gefolgt von 994 Franken (VZ Depotbank). Am tiefsten muss der Anleger bei der St. Galler Kantonalbank in die Tasche greifen. Dort kostet die Transaktion insgesamt 1545 Franken. Am zweitteuersten ist die Basler Kantonalbank mit 1327 Franken.
Beim Kauf der acht ETFs zu je 50 000 Franken das gleiche Bild: Auch hier sind Postfinance mit 1547 Franken und VZ Depotbank mit 1736 Franken am günstigsten. Am teuersten sind wiederum die St. Galler Kantonalbank mit 7090 Franken und die Basler Kantonalbank mit 6586 Franken. Postfinance punktet ausser mit den günstigen Transaktionsgebühren vor allem mit einer kostenlosen Depotführung.
Für den Gebührenvergleich ist K-Geld von einem Kunden ausgegangen, der genau weiss, was er will – und dies auch so in Auftrag gibt. Die Tabelle zeigt jedoch, dass dieser Kunde bei einigen Banken dennoch eine Beratung bekäme – falls er dies wünschen würde. Konkret wäre dies bei Bank Coop, Berner Kantonalbank, Credit Suisse, St. Galler Kantonalbank sowie Zürcher Kantonalbank der Fall. Postfinance hingegen bietet zwar die günstigsten Gebühren, aber lediglich Beratung bei den hauseigenen Postfinance-Fonds.
Börsenkauf: Die acht gewählten ETFs
- iShares ETF CHF Corp. Bond (CH), Valor 22697681
- iShares EUR Corporate Bond, Valor 1582841
- iShares $ Corporate Bond, Valor 1613957
- UBS ETF SXI Real Estate Funds, Valor 10599440
- UBS ETF SLI Swiss Leader Index, Valor 3291273
- iShares ETF (IE) on Euro Stoxx 50, Valor 10737573
- ETF USA – Vanguard S & P 500 ETF, Valor 18575508
- Vanguard FTSE Emerging Markets ETF, Valor 18575472