Eine K-Geld-Leserin aus Wetzikon ZH hatte Anfang Jahr Probleme beim Bargeldbezug am Bancomaten der Zürcher Kantonalbank. Deshalb sprach sie am Schalter vor. Diesen Kontakt nutzte die Bank, um die Frau zu einem persönlichen Gespräch einzuladen. 

Dabei machten ihr die Bankberater einen Vertrag für die Vermögensverwaltung schmackhaft. Unter anderem damit, dass beim Anlagemodell «Premium Balance» für die vergangenen fünf Jahre ein stolzes Plus von durchschnittlich 5,2 Prozent pro Jahr herausschaute. Die Frau war beeindruckt, ­löste ihr bisheriges ­Depot bei der St. Galler Kantonalbank auf und brachte ihr Geld zur ZKB.

Unter den Nachbarn der ­neuen ZKB-Kundin war auch ein ehemaliger Vermögensverwalter. Er kam nach dem Studium der Unterlagen zum Schluss, dass die Bank die Frau «mit Hilfe falscher Performancezahlen zum Ver­mögensverwaltungsmandat überredet hat». 

Tatsächlich: K-Geld hat aufgrund der Zahlen der letzten fünf Jahre auf dem Faktenblatt «Pre­mium Balance» die durchschnittliche Brutto-Jahresrendite be­rechnet. Das Ergebnis: gerade mal rund 2,3 Prozent. Das ist nicht einmal die Hälfte des Ertrags, den die ZKB der Kundin anlässlich des Gesprächs anhand von Ta­bellen aufzeigte. 

K-Geld konfrontierte die ZKB mit dem Widerspruch. Die Staatsbank gab zu, sich punkto «Premium Balance» verrechnet zu haben. Sie schreibt: «Bei der Übersicht ‹Unsere Anlagestrategie im Vergleich› wurden bei der Darstellung der historischen Wert­entwicklung falsche Renditen gezeigt.» Der Fehler sei unterdessen korrigiert. Die Berechnungen von K-Geld seien korrekt.