Novartis begründet die Änderung unter anderem mit der «bescheidenen Nachfrage nach dieser Dienstleistung». Das mag mit Blick auf die weltweit über 150000 Aktionäre richtig sein. Das Angebot richtete sich allerdings an die Schweizer Kleinanleger und erfreute sich grosser Beliebtheit: Knapp 8000 machten davon Gebrauch.

Damit konnten sie ihre Novartis-Titel in einem Depot kostenlos verwahren. Und sie konnten jederzeit neue Aktien von Novartis ohne die üblichen Kaufgebühren erwerben. Das Angebot sei ein Mittel, Aktionäre an das Unternehmen zu binden, begründete noch vor Jahresfrist ein Sprecher von Novartis das Gratisdepot (K-Geld 4/2015).

Das gilt jetzt offenbar nicht mehr. Novartis hat die Aktionärs­depots gekündigt. Per Ende Juli 2016 mussten deren Inhaber die Aktien entweder verkaufen oder in das Depot einer Bank überführen. Im komplexer werdenden regulatorischen Umfeld sei der Betrieb des Depots zu aufwendig geworden, begründet Novartis den Beschluss.

Damit folgt das Pharmaunternehmen dem Entscheid anderer Gesellschaften, die die Gratisverwahrung der Aktien für Schweizer Anleger ebenfalls abschafften: Nestlé, Swatch Group, Syngenta, Zurich. Mit Swiss Re und Swiss Life gibt es noch zwei grosse Schweizer Gesellschaften, die die Gratisverwahrung weiterhin anbieten.