Credit Suisse. Ein tiefblaues Meer, übersät mit Plastik. Plötzlich taucht eine strampelnde Meeresschildkröte auf. Das Tier hat sich im Plastikabfall verheddert. So beginnt ein aktueller Fernsehspot der Credit ­Suisse. «Wir wollen Verantwortung übernehmen und glauben, dass wir ein Teil der Lösung sind», sagt eine Frauenstimme. Und was liefert die Grossbank als Lösung? «Der Credit Suisse ­Rockefeller Ocean Engagement Fund verhindert Plastikverschmutzung.»

Rockefeller? Genau, der Namens­geber des Fonds ist John D. Rockefeller. Im Jahr 1916 wurde er der erste Dollarmilliardär. Reich machte ihn das Erdöl. Aus dem Vermögen des US-Amerikaners ging die Rockefeller Capital Management hervor. Diese berät nun die Fondsmanager der CS bei sogenannt grünen An­lagen. Dafür zahlen die Besitzer der Fondsanteile jedes Jahr üppige 1,8 Prozent des investierten Betrags.

Ölmilliarden sind nicht unbedingt ein Leistungsausweis für saubere Meere. Ein Unternehmen mag sich wandeln. Trotzdem scheint die Credit Suisse kein feines Gespür für Namen mit guter Reputation zu haben. Wer weiss, vielleicht gibt die Grossbank bald den «Fifa-Antikorruptionsfonds» oder den «Lufthansa-Clean-Air- Fonds» heraus. Oder sie wirbt für den Kauf von Anteilen des «Goldman-Sachs-Nonprofit-Fonds» oder des «Amazon-Fonds zur Förderung von kleinen Buchhändlern».