David Costa (Name geändert) aus Knutwil LU möchte im Rahmen der privaten Altersvorsorge in Wertschriften investieren. Da kam ihm der Vorschlag seines Finanz- und Vorsorgeberaters, Rafael Ottiger Beratungen AG, in Wilihof LU gerade recht.

Nach einem Telefongespräch erhielt er einen Antrag zur Konto- und Depot­eröffnung bei der Liberty 3a Vorsorgestiftung in Schwyz. Dem­zufolge gehen 2 Prozent jeder Einzahlung an Ottiger, den Vermittler von Liberty. Zudem hat Ottiger laufend Anspruch auf eine Pauschale von 0,6 Prozent des angelegten Betrages. Und ­Liberty erhält jedes Jahr eine Entschädigung von 0,4 Prozent des angelegten Betrages. 

Das heisst: David Costa zahlt Jahr für Jahr hohe Gebühren, die sich mit jeder Einzahlung und steigendem Altersguthaben erhöhen.  

Liberty legt das Geld in einem Fonds an: dem Swisscanto BVG 3 Index 45. Der Fonds kostet ihn nochmals pro Jahr 0,4 Prozent. Im ersten Jahr würden sich Costas Gesamtkosten inklusive Provision auf 3,4 Prozent belaufen. David Costa hat bereits eine 3a-Vorsorgepolice und kann auf das Liberty Konto maximal 3226 Franken einzahlen. Das entspricht im ersten Jahr Kosten von 109 Franken.

Zum Vergleich: Einzahlen in die 3a-Altersvorsorge und anlegen in Wertschriften geht auch günstiger: Beispielsweise mit Viac ­(Terzo Vorsorgestiftung), Frankly (Vorsorgestiftung Sparen 3 der ZKB) oder der VZ Vorsorgestiftung 3a. Dort kos­ten Wertschriftenportfolios deutlich weniger als ein Prozent pro Jahr. Und es fallen keine Provisionen bei Einzahlungen an.

Trotzdem sagt Rafael Ottiger auf Anfrage von K-Geld, dass es sich bei seinen Ansätzen um die «üblichen Kosten» handle. Er betreibe «viel Aufwand für die Beratung». Ein Online-Produkt sei nicht zu vergleichen mit einem klassischen Produkt mit persönlicher Beratung.