Der Bund und fast alle Kantone haben progressive Steuertarife. Das heisst: Hohe Einkommen und Vermögen werden überproportional stärker belastet als tiefe Einkommen. Der Grenzsteuersatz gibt nun an, wie hoch der letzte Franken des Einkommens oder Vermögens besteuert wird.
Ein Beispiel: Ein steuerbares Einkommen von 100 000 Franken wird in der Stadt Bern mit insgesamt 19 744 Franken besteuert (Tarif für konfessionslose Verheiratete ohne Kinder). Der Betrag setzt sich zusammen aus 1968 Franken Bundessteuer, 11 825 Franken Kantonssteuer und 5951 Franken Gemeindesteuer (siehe Grafik, Skala links). Dies gilt bei Vermögen null.
Ein Einkommen von 99 000 Franken wird «nur» mit 19 472 Franken besteuert. Für die letzten 1000 Franken bezahlt man also 273 Franken Steuern. Der Grenzsteuersatz beträgt in diesem Beispiel mit einem steuerbaren Einkommen von 100 000 Franken 27,3 Prozent. Dies lässt sich in der Grafik an der roten Linie ablesen.
Da die Steuertarife in allen Gemeinden eines Kantons grundsätzlich gleich ausgestaltet sind – nur die Höhe ändert sich von Gemeinde zu Gemeinde, nicht aber der Progressionsverlauf – gibt der Grenzsteuerwert des Kantonshauptorts einen verlässlichen Hinweis auf den Grenzsteuerwert anderer Gemeinden im selben Kanton.
Auf der Website von K-Geld hat es einen Steuerrechner, der nach Eingabe der persönlichen Daten nicht nur den zu bezahlenden Steuerbetrag anzeigt, sondern auch den Grenzsteuersatz (www.kgeld.ch/Service/Rechner/Steuern).
Auf den Websites der Eidgenössischen Steuerverwaltung (www.estv.admin.ch) sowie praktisch aller Kantone finden sich ebenfalls Rechner, die den Grenzsteuersatz bestimmen. Annäherungswerte liefern auch Tabellen in den meisten Wegleitungen zu den Steuererklärungen.
Unter www.estv.admin.ch/Dokumentation/Zahlen und Fakten/Steuerstatistiken/Steuerbelastung/Steuerbelastung in den Kantonshauptorten/Marginalbelastung finden sich Vergleichstabellen zu den Grenzsteuersätzen in allen Kantonshauptorten.