Beim Reifenkaufen nicht aufs erste Angebot eingehen - 500 Franken sparen - das liegt drin
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Haus & Garten 4/2000
01.09.2000
Gleiche Marke, gleicher Typ, gleiche Dimension - und trotzdem eine Preisdifferenz von fast 500 Franken für einen Satz Reifen: Greifen Sie nicht beim ersten Angebot zu, vergleichen spart viel Geld.
«Die Katalogpreise der Importeure sind reine Fantasiepreise. So viel sollte eigentlich niemand für einenPneu zahlen», sagt André Staudenmann, Projektleiter Reifentests beim Touring-Club Schweiz. Der TCS vergleicht regelmässig die Reifenpreise in der Schweiz. Und dabei gibt es immer...
Gleiche Marke, gleicher Typ, gleiche Dimension - und trotzdem eine Preisdifferenz von fast 500 Franken für einen Satz Reifen: Greifen Sie nicht beim ersten Angebot zu, vergleichen spart viel Geld.
«Die Katalogpreise der Importeure sind reine Fantasiepreise. So viel sollte eigentlich niemand für einenPneu zahlen», sagt André Staudenmann, Projektleiter Reifentests beim Touring-Club Schweiz. Der TCS vergleicht regelmässig die Reifenpreise in der Schweiz. Und dabei gibt es immer wieder erstaunliche Ergebnisse.
Noch teurer als in den Katalogen empfohlen
So verlangen einige Garagen sogar noch mehr, als die Importeure in ihren Katalogen empfehlen. Die Mercedes-Garage Beau-Rivage in Lausanne gehört ebenso dazu wie die BMW-Garage Marterey in Lutry VD.
Der TCS hatte beim jüngsten Preisvergleich bei insgesamt 80 Pneuhäusern, Grossverteilern und Garagen in den Regionen Aarau und Lausanne Offerten verlangt. Und zwar für vier Michelin-Sommerpneus der Dimension 195/65 R15V inklusive Montage, Auswuchten und Mehrwertsteuer. Solche Reifen passen zum Beispiel an den Audi A4, den Renault Safrane oder den Opel Vectra.
Am billigsten waren mit je 740 Franken der Pneu-Discounter Catalano in Aarburg und der Pneu-Service Silegg in Lausanne. Am teuersten war wie erwähnt die BMW-Garage Marterey in Lutry mit 1220 Franken. Die Differenz beträgt 480 Franken oder 65 Prozent.
«Die Unterschiede sind in den letzten Jahren kleiner geworden», sagt André Staudenmann, «aber sie sind noch immer riesig.» Generell lässt sich sagen, dass Pneuhäuser und Grossverteiler billiger sind als Garagen. «Und in den Pneuhäusern ist die Beratung in der Regel erst noch besser», hat Staudenmann festgestellt.
«Viele Garagen», fährt er fort, «betreiben das Pneugeschäft nebenher und denken noch immer, dass sich mit Pneus und Batterien das grosse Geld machen lässt.»
Edgar Schenker, Mitinhaber der BMW-Garage Häusermann in Aarau, widerspricht: «Die Pneuhäuser können viel günstiger einkaufen als wir, weil sie grössere Mengen bestellen.»
Obwohl Grossverteiler und Pneuhäuser oft billiger sind, ist auch da Vorsicht geboten. Die einzelnen Filialen von Pneuhaus-Ketten wie Pneu Egger oder Adam-Touring haben unterschiedliche Preise. «Filialen in Orten mit grosser Konkurrenz sind in der Regel billiger», sagt Staudenmann.
Einige wenige Garagisten beraten Pneukäufer gut
Vom Reifenkauf in Garagen rät er trotz der höheren Preise nicht von vornherein ab: «Es gibt Garagisten, die sehr gut beraten und Pneus zu fairen Preisen anbieten. Aber sie sind in der Minderheit.»
Damit Sie beim nächsten Pneukauf nicht zu viel bezahlen, achten Sie auf Folgendes:
- Der Code auf den montierten Reifen oder in der Betriebsanleitung zeigt Ihnen die richtige Dimension. Zum Beispiel: 185/65 R 14 H.
- Wählen Sie zwei oder drei Pneumarken aus. Eine gute Orientierungshilfe bilden die TCS-Reifentests. Mitglieder erhalten diese bei jeder TCS-Geschäftsstelle gratis, Nicht-Mitglieder zahlen 10 Franken.
- Holen Sie bei mehreren Pneuhäusern, Grossverteilern sowie bei Ihrer Garage Offerten ein. Achten Sie darauf, dass Montage, Auswuchten und Mehrwertsteuer im Preis enthalten sind.
- Vielleicht wohnen Sie in einer Gegend, in der es kaum Konkurrenz gibt. Dann holen Sie am besten zusätzliche Offerten aus einer Region ein, in der es Discounter hat.
- Wenn Ihnen ein Garagist oder ein Pneuhändler telefonisch keine Auskunft gibt, vergessen Sie ihn. Er will Sie nur ins Geschäft locken und dann überreden.
Marco Diener
Kein Platz an der Sonne
In wenigen Wochen ist es wieder Zeit, die Winterräder zu montieren oder montieren zu lassen. Nur, wohin mit den Sommerrädern?
Viele Garagen lagern sie den Winter über für wenig Geld. Falls Sie die Räder zu Hause aufbewahren wollen, gilt Folgendes:
- Die Pneus mit Wasser reinigen. Fremdkörper wie kleine Steine aus dem Profil entfernen. Schäden an den Felgen mit Rost-Entferner und Farbe ausbessern.
- Pneus im Keller oder in der Einstellhalle, lagern, damit sie nicht der Sonne ausgesetzt sind.
- Pneus, die auf den Felgen montiert sind, lagern Sie am besten liegend oder hängend (Bild). Und zwar mit einem um 0,4 bar erhöhten Luftdruck. Pneus ohne Felgen stehend aufbewahren.
- Beschriften Sie die Pneus mit der Position.
Wichtig: Sollte das Profil ihrer Sommerpneus nur noch 1,6 Millimeter tief sein, müssen Sie im Frühling neue kaufen.