Wer seine Stärken richtig einsetzt, entwickelt sich schnell weiter und fühlt sich dabei wohl. Das sagen Marcus Buckingham und Donald Clifton in ihrem Management-Klassiker «Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt». Die US-Wirtschaftsjournalisten Jack Covert und Todd Sattersten sowie ihre deutschen Kollegen Peter Felixberger und Wolfgang Hanfstein zählen das Werk zu den «100 besten Wirtschaftsbüchern aller Zeiten». Sie haben es in ihren Sammelband aufgenommen und die 100 Klassiker nach zehn Kategorien geordnet – von der «Führung von Mitarbeitern» über «Buchhaltung» bis zu «Biografien».
Die Kategorie «Sie» behandelt Werke mit Alltagstipps, etwa das Buch «Wie ich die Dinge geregelt kriege» des Wirtschaftsprofessors David Allen. Er rät dazu, zuerst alles zu notieren, was einem wichtig erscheint, dann dies noch einmal durchzuarbeiten und zu bewerten. Erst dann sollte man mit der Arbeit beginnen.
Die Auswahl der 100 Klassiker beruht auf nachvollziehbaren Kriterien: In die Kränze kamen Autoren, die neue und praktisch anwendbare Ideen propagierten. Und die flüssig und verständlich schreiben können. Dem Leser bietet das Überblickswerk neben Zusammenfassungen viele spannende Lektüretipps. Ganz im Interesse der geschäftstüchtigen Herausgeber: Covert und Sattersten besitzen den US-Buchversandhandel 800-Ceo-Read, Hanfstein gehört der deutsche Versandhandel Managementbuch.de.
Jack Covert, Peter Felixberger, Wolfgang Hanfstein, Todd Sattersten, «Die 100 besten Wirtschaftsbücher aller Zeiten», Murmann, ca. Fr. 36.–
Buch-Tipps
Das Internet als Zeitbombe
Für die Autoren ist das Internet den Anforderungen heute nicht mehr gewachsen: «Es war nie dafür vorgesehen, solche Massen hochgradig privater, wirtschaftlich unentbehrlicher oder überlebenswichtiger Daten zu befördern und zu verwalten.» Sie halten das Web für leicht zu missbrauchen. Kraftwerke, Flughäfen oder Spitäler sollten deshalb konsequent vom Internet getrennt sein. Auch plädieren sie für mehr Datenschutz: Verliert ein Unternehmen Daten, muss der Kunde klagen können. Zudem sollten sich Nutzer mit Zahlencodes statt Namen ausweisen. Die Autoren bieten Lösungsansätze für reale Probleme.
Thomas Fischermann, Götz Hamann,«Zeitbombe Internet», Gütersloher Verlagshaus, ca. Fr. 28.–
Warum es in Europa kriselt
Mönche im griechischen Vatopedi tauschten 2001 einen See gegen wertvolle Staatsimmobilien. Der damalige Staatschef bekam ein Schmiergeld. Leer gingen Staat und Steuerzahler aus. Erst 2008 flog der Betrug auf. Für den US-Wirtschaftsjournalisten Michael Lewis ist dies ein Beispiel dafür, wieso Europa in die Krise schlitterte: In vielen Ländern grassieren Korruption und unseriöses Geschäftsgebaren. Lewis machte sich auf Spurensuche. Er verknüpft die Schuldenkrise mit den angeblichen Mentalitäten der besuchten Völker und formuliert plumpe Stereotype. Lesenswert sind jedoch die vielen Beispiele, wie Menschen in die eigene Tasche wirtschaften.
Michael Lewis, «Boomerang – Europas harte Landung», Campus, ca. Fr. 36.–
Der saubere Verkehr der Zukunft
Die Verkehrspolitik endet in der Sackgasse, glauben der Politologe Andreas Knie und der Sozialwissenschafter Weert Canzler. Sie präsentieren ein umweltschonendes Fortbewegungskonzept, das sich an Carsharing-Modellen orientiert: Wer reisen will, findet via Smartphone das nächste freie Velo oder Elektroauto in seiner Nähe und Hinweise auf Zugverbindungen. Die Verkehrsmittel sind so miteinander vernetzt, dass sie am wenigsten Ressourcen verbrauchen. Die Autoren setzen sich auch mit den Problemen auseinander, etwa der geringen Reichweite von Elektroautos. Das Buch besticht durch viele praxistaugliche Lösungsvorschläge.
Weert Canzler, Andreas Knie, «Einfach aufladen», Oekom, ca. Fr. 15.–