Die Nähe zum Meer spiegelt sich in der Lissaboner Küche: Fischgerichte sind beliebt – von Fischkroketten bis zum indisch inspirierten Fischcurry. Sogar die grünen Bohnen im Tempurateig, eine knusprige Vorspeise, heis­sen «Peixinhos da Horta» – auf deutsch «Fischlein aus dem Garten». Auch bodenständige Gerichte mit Eiern, Gemüse, Bohnen und Poulet kommen auf den Tisch. Pikante Zutaten wie die Piri-Piri-Sauce zeugen von der Vergangenheit Portugals als Kolonialreich.

Der portugiesische Kochstil ist in der Schweiz wenig bekannt. Das will die Britin Rebecca Seal ändern. Ihr 256-seitiges Werk ist mehr als ein Kochbuch: Zwischen Rezepten für Gazpacho, Sardinen-Pâté, frittierte Stockfisch­küchlein und andere spezielle Gerichte enthält es schöne Fotos aus der zauberhaften Lissaboner Altstadt und Informationshäppchen zur Geschichte der Gerichte. So liest man zum Beispiel, dass portugiesische Seefahrer schon vor 500 Jahren Fischfilets und Fleischstücke in einer Sauce mit Essig gegart haben, um sie haltbar zu ­machen.

Ein Nachteil: Viele der über 100 Gerichte enthalten Stockfisch, der in der Schweiz nicht überall erhältlich ist. Zudem ist das Zubereiten einiger Speisen recht aufwendig. Als Vor­geschmack auf einen Besuch in der portugiesischen Hauptstadt oder um Erinnerungen an eine Lissabon-Reise zu ­wecken, eignet sich das Buch aber bestens.

Empfehlenswert

Rebecca Seal: «Lissabon. Rezepte aus dem Herzen Portugals», Dorling Kindersley ­Verlag, ca. Fr. 39.–