Eine Privathaftpflicht-Versicherung ist sehr empfehlenswert. Denn wer das Eigentum anderer beschädigt oder jemandem Schaden zufügt, kann dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Wer etwa beim Skifahren jemanden verletzt, muss schlimmstenfalls mit Hun­dert­tau­sen­den von Franken Schadenersatz rechnen. Am häufigsten kommt die Privathaftpflicht aber bei Mieterschäden zur Anwendung. Hier geht es um Zahlungen von ein paar Hundert oder Tausend Franken.

Ein Vergleich zeigt: Von 1997 bis 2012 sind die Prämien für Haftpflichtversicherungen um 38 Prozent gestiegen, die Kosten der Schäden nur um 18 Prozent. Mit anderen Worten: Die Brutto-Gewinnmargen der Versicherungen haben in dieser Periode kräftig zugelegt. Dabei waren die Gewinne schon immer stattlich. Dies zeigen die Durchschnittswerte von 1997 bis 2012: Nur jeder zweite Prämienfranken wurde für Schäden aufgewendet. 2012 betrugen die Haftpflichtprämien von Privatpersonen und Firmen 1,9 Milliarden Franken. Dem standen Schadenzahlungen von 869 Millionen gegenüber. 45 Prozent der Einnahmen verwendeten die Versicherungen für die Zahlung von Schäden. 55 Prozent hatten sie also für Verkaufs- und Verwaltungskosten sowie Gewinnauszahlungen zur Verfügung. 

Stefan Thurnherr, Versicherungsexperte des VZ Vermögenszentrums: «Bei Haftpflichtversicherungen be­steht ein Prämiensenkungspotenzial von bis zu 20 Prozent.» Er vermisst die Konkurrenz: «Die Schweiz ist bei Privatversicherungen eine Hochpreisinsel.»