Je höher die Zinsen, desto ­höher das Risiko. Das gilt auch für die «schweizerische Obligations­anleihe» der Enespa AG aus Appenzell AI. Sie hat eine Laufzeit von fünf ­Jahren und lockt mit einem festen Zins von 6,25 Prozent pro Jahr.

Enespa will Plastik und Kunststoffe rezyklieren, in Rohöl um­wandeln und das Öl verkaufen. Ob das Konzept Erfolg haben wird, ist ungewiss. Läuft der Laden, kas­sieren die Anleger vielleicht hohe Erträge. Sollte das Unternehmen Konkurs anmelden, dürfte das Geld der Investoren verloren sein.

Bislang hat Enespa lediglich ­einen Prototyp einer Recycling­anlage gebaut, der nach Angaben des Unternehmens erfolgreich getestet wurde. Es soll auch Verträge mit potenziellen Abnehmern des produzierten Rohöls geben. Mit dieser Obligation geben Anleger der Enespa ein Darlehen. Damit will das Unternehmen die erste reguläre Anlage bauen.

Stossend: Enespa wirbt auf der Website mit Schlagwörtern wie «Hohe Sicherheit» und «Ohne Kursrisiko»,  weist aber lediglich im Kleingedruckten auf das Risiko ­eines Totalverlusts hin. Wer Anteile kauft, muss ausserdem eine hohe Kaufgebühr von 3 Prozent der ­investierten Summe zahlen.