Euro besser auf dem deutschen Konto
Lohnt es sich, ein Euro-Konto zu eröffnen?<br />
Im Normalfall nicht. Jedenfalls nicht bei einer Schweizer Bank.
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K-Geld 1/2007
07.02.2007
Marco Diener
Wenn Sie häu?g Ferien im nahen Ausland machen, sind Sie mit der Währung Euro bestens bedient.» So wie die Raiffeisenbanken werben viele Schweizer Banken für ihre Euro-Privatkonten. Zusätzlich locken sie mit höheren Zinsen.
Die Raiffeisenbanken gewähren auf den Euro-Privatkonten dreimal so viel Zins wie auf den Franken-Konten, die CS und die UBS sogar viermal so viel. Doch die höheren Zinsen sind reine Augenwischerei. Stärker ins Gewicht fallen die Spesen. Denn sie betrage...
Wenn Sie häu?g Ferien im nahen Ausland machen, sind Sie mit der Währung Euro bestens bedient.» So wie die Raiffeisenbanken werben viele Schweizer Banken für ihre Euro-Privatkonten. Zusätzlich locken sie mit höheren Zinsen.
Die Raiffeisenbanken gewähren auf den Euro-Privatkonten dreimal so viel Zins wie auf den Franken-Konten, die CS und die UBS sogar viermal so viel. Doch die höheren Zinsen sind reine Augenwischerei. Stärker ins Gewicht fallen die Spesen. Denn sie betragen ein Vielfaches der Zinsen.
K-Geld hat ausgerechnet, ob es sich für einen Kunden, der hin und wieder in den Euroraum reist, lohnt, ein Euro-Konto zu eröffnen. Die Antwort lautet: nein - jedenfalls nicht bei einer Schweizer Bank. Das hat mehrere Gründe:
- Gewisse Banken verlangen schon für die Einzahlung von Schweizer Franken aufs eigene Konto eine Gebühr. Bei der UBS ist das 1 Prozent. Auf 11 000 Euro macht das Fr. 179.76 (siehe Tabelle).
- Die zusätzliche Maestro-Karte in Euro kostet abermals 20 bis 50 Franken.
- Bargeldbezüge vom Euro-Konto sind sowohl an Automaten der eigenen Bank in der Schweiz als auch an Fremdautomaten im Ausland teurer als Bezüge vom Franken-Konto.
Fazit: Die Spesen auf den Euro-Konten der Schweizer Banken sind so hoch, dass sie die höheren Zinsen zunichte machen. Wer nur hin und wieder Euro benötigt, macht mit einem Euro-Konto bei Schweizer Banken ein schlechtes Geschäft.
Ein Euro-Konto kann aber vorteilhaft sein für Leute, die Zahlungen aus dem Euroraum erhalten. Sie vermeiden Wechselkursverluste.
Euro-Konten bei regelmässigem Zahlungsverkehr
«Euro-Privatkonten sind für Personen empfehlenswert, die einen regelmässigen Wertschriften- oder Zahlungsverkehr im Euroraum unterhalten», sagt denn auch UBS-Sprecherin Rebeca Garcia.
Beispiel: Wenn jemand ein Ferienhaus im Ausland besitzt und dieses vermietet, kann er sich die Mietzinsen aufs Euro-Konto überweisen lassen und davon Handwerker- oder Stromrechnungen zahlen.
Lohnende Alternativen zu den Euro-Konten der Schweizer Banken gibt es allerdings auch für Leute, die keine Zahlungen aus dem Ausland erhalten. Zum Beispiel bei der Sparkasse Hochrhein mit Sitz in Waldshut und insgesamt 32 Filialen in Süddeutschland.
Konto besser nicht in der Schweiz eröffnen
Sie zahlt zwar bis zu einem Guthaben von 5000 Euro überhaupt keinen Zins. Und die Sparkasse verlangt eine Grundgebühr. Trotzdem ist sie günstiger. Denn:
- Sie verrechnet einen günstigeren Wechselkurs.
- Sie verlangt weniger hohe Spesen, ausser bei Bargeldbezügen.
- Sie verlangt keine Ourcost-Gebühr. Diese gewährleistet, dass dem Empfänger einer Überweisung im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr keine zusätzlichen Gebühren belastet werden. Innerhalb der Währungsunion ist diese Gebühr nicht nötig, da Zahlungen von Deutschland in andere Euroländer wie Inlandzahlungen behandelt werden.
Resultat: Im K-Geld-Vergleich schneidet die Sparkasse Hochrhein bei weitem am günstigsten ab.