Die beiden Frühchen Eden und Léandro ­stehen im Zentrum des Films. Er zeigt ­ihren mühseligen Weg von der Geburt bis zur Entlassung aus dem Spital. Der Zuschauer sieht zu ­Beginn aus ihrer Sicht, wie die Welt langsam Form annimmt – erst verschwommen, dann ­immer klarer. 

Es ist anstrengend zuzusehen, wie hart der Kampf ums Überleben für die Geschwister ist. Die Bilder belasten: Schläuche stecken in ihren winzigen Körpern, um sie herum rauschen ­Monitore und nur selten dürfen sie aus ihren Glaskästen. Ganz langsam legen sie an Gewicht zu, sie lernen selbständig zu atmen und rea­gieren auf die Nähe der Mutter. Auch ihre Situation wirkt qualvoll. Der Film zeigt gut, wie erschöpft sie ist, welche Ängste sie durchsteht und welche Hoffnungen sie hat.

Es ist ein stiller Film: Keine Stimme, die ­erklärt, was gerade passiert, kein Mediziner, der die Lage einschätzt. Dadurch fühlt man sich als Zuschauer oft alleine gelassen. Man muss sich ­selber zurecht­legen, was gerade geschieht. Gleichzeitig entsteht so ein Gefühl der Ohnmacht. Es hilft einem zu verstehen, wie es der Mutter wohl gehen muss. Wochenlang harrt sie mit ihren früh­geborenen Zwillingen im Spital aus. Wie der Zuschauer wartet auch sie sehn­süchtig auf den nächsten Erfolg. 

Und obwohl es Fortschritte gibt, bleibt die Stimmung über die ganzen 80 Minuten ­bedrückt. Wer bis zum Ende durchhält, beweist viel ­Geduld. 

Bedingt empfehlenswert