Was den Anlegern doch alles zum Kauf empfohlen wird!  Ein kleiner Ausschnitt aus den Investitions­tipps von Schweizer Zeitungen und Zeitschriften der letzten Wochen:

Für die schwedische Krone sei der Zeitpunkt gekommen, ihre wahren Stärken auszuspielen.

Ausserbörslich gehandelte Nebenwerte wie regionale Energietitel hätten viel Power.

Mutige sollten in Londons Immobilienmarkt auf Schnäppchenjagd gehen – das Pfund sei so günstig wie nie und das Preisniveau nach dem Brexit-Entscheid gefallen. 

Manche Luxus-Aktien (Uhren, Mode, Parfüms usw. aus dem obersten Preissegment) seien ein Juwel. 

Ja, und dann solle man auf keinen Fall die Megatrends verpassen wie Robotik, Bevölkerungsalterung, Digitalisierung.

Diese und viele andere Tipps erscheinen auf Seiten, die mit «Geldanlage» oder «Invest» überschrieben sind. Eigentlich gehören sie in den  Unterhaltungsteil der Zeitungen – obwohl die Artikel nicht sehr kurzweilig geschrieben sind. Denn es ist nicht ratsam, mal diesen, mal jenen Tipp zu befolgen, selbst wenn man sich ihn – anders als das Haus an der Themse – leisten könnte. Denn so kommt rasch ein zusammengewürfeltes Wertschriftendepot ohne klare Ausrichtung, aber mit entsprechend viel Risiko zusammen. 

Erfolgversprechender ist es, den langweiligen Investitionsweg zu beschreiten: Das Geld möglichst breit in die Hauptanlagegebiete Obligationen, Aktien und Immobilien stecken – vor allem mit kostengünstigen Fonds. 

Und dann viel Geduld aufbringen. So kann man sich die Zeit für die Lektüre der «Geheimtipps» in den Zeitungen sparen.