Leute, die von der Finanzwelt wenig verstehen, äussern sich oft so: «Ich vertraue mein Geld einer Bank oder einem privaten Vermögensverwalter an. Das sind Experten, die wissen, wie man erfolgreich investiert.» ­Diese Haltung ist weit verbreitet. Doch auch ­Finanzlaien sollten den Profis mit einem ­gesunden Mass an Miss­trauen begegnen. 

Gelegenheit dazu bieten die perio­dischen Berichterstattungen – wie die Jahresendabrechnung, die jeweils im Januar eintrifft. Enthält sie keine detaillierte Aufstellung der einzelnen Wertschriften (Obligationen, ­Aktien, Fonds usw.), sollte man diese nachfordern und unter die Lupe nehmen. Da kann auch ein Laie sehr Fragwürdiges ent­decken – zum Beispiel ­Hedge Funds, die nicht im Interesse der ­Anleger sind. Drei Beispiele:

Eine Kantonalbank packte den «db x-trackers Hedge Fund Index» in ein eigenes Anlage­produkt. Wer das Faktenblatt liest, sieht: Der Fonds notierte per Ende 2016 fast 10 Prozent tiefer als bei seiner Lancierung am 1. Oktober 2009. Etwas mehr als ein Drittel des Wert­verlusts fiel in den letzten fünf Jahren an. 

Die UBS brachte Mitte März 2011 den «HFRX Global Hedge Fund Index». Bis Mitte März 2017 summierte sich der Wertverlust bei den in ­Franken gehandelten Fondsanteilen auf rund 15 Prozent.

Der «Swisscanto Alternative Fund Diversified CHF» wurde Ende August 2003 lanciert. Seither resultierte ein Wertzuwachs von 0,3 Prozent pro Jahr. Oder – unter Berücksichtigung der Depotgebühr – praktisch nichts. Viel ­verdient haben aber die Hedge-­Funds und Swisscanto. Dem Fonds werden gemäss Faktenblatt 1,5 Prozent Verwaltungsgebühr plus 4,7 Prozent andere Kosten ­belastet – pro Jahr.