Sparkonten und Obligationen solider Schuldner werfen praktisch keine Rendite mehr ab. 

Deshalb suchen viele Anleger nach einträglicheren Alter­nativen. Die Anlageberater der Banken ­präsen­tieren ihnen dann gerne Anlagen, die wegen einer höheren Verzinsung auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Beispiele: 

  • Fremdwährungsanleihen (in Euro, US-Dollar, norwegischer Krone, australischem Dollar usw.).
  • Hochzinsanleihen, auch Junk-Bonds oder Schrottpapiere genannt. Solche Schuldner stehen finanziell auf wackligen Füssen.
  • Barrier Reverse Convertibles. Ihre Rendite hängt vom Zins sowie von Aktien, Bör­senindizes, Rohstoffen oder anderen Finanzanlagen ab.
  • Hybridanleihen. Ihre Inhaber tragen einen Teil des Unternehmerrisikos. Je nach Ausgestaltung können die Zinszahlungen sinken oder ausfallen, die Papiere im Konkursfall erst nach anderen Obliga­tionen bedient oder in Aktien umgewandelt werden. 

Dies ist nur eine Auswahl. So verschieden sie im Einzelnen sind – eines haben Anlagen mit einem hohen Zinscoupon gemeinsam: Sie werden den An­legern praktisch nur in guten Zeiten schmack­haft gemacht. Läuft es auf den Finanzmärkten rund, wer­fen sie schöne Renditen ab. Doch die nächste Krise kommt bestimmt. Wenn die Aktienbörsen absacken, Fremdwährungen unter die Räder kommen, Unternehmen in Schieflage geraten, erleiden diese Anlagen überdurchschnitt­lich hohe Einbussen. 

Den tiefen Zinsen kann man kein Schnippchen schlagen. All die Anlagen, die als Alternativen zu sicheren Sparkonten oder Obligationen angepriesen werden, bringen auch ein höheres Risiko mit sich. Konservative Anleger sollten jetzt nicht auf sie ausweichen, nur weil solide Anlagen praktisch keinen Ertrag mehr abwerfen.