Die hedonische Schätzung ist eine anerkannte Methode, um den ungefähren Marktpreis einer Immobilie zu bestimmen.

Sie basiert auf tatsächlich gehandelten vergleichbaren Liegenschaften in der unmittelbaren Umgebung. Je nach Marktsituation kann der Preis für eine Wohnung oder ein Haus aber auch bis zu 10 Prozent höher oder tiefer liegen.

Eine solche Schätzung ist vor ­allem im Hinblick auf den Kauf oder Verkauf einer Liegenschaft hilfreich. Aber auch bei der Auf­teilung eines Erbes kann sie als ­Basis dienen. Sind einzelne Erben mit der Einschätzung nicht einverstanden, so können sie beispielsweise bei ­einem Immobilienexperten eine ­eigene Schätzung in Auftrag geben. Üblicherweise einigen sich die ­Erben dann auf den Mittelwert der Schätzungen.

Die Steuerbehörden richten sich hingegen nicht nach der hedonischen Schätzung. Der Fiskus ermittelt den Steuerwert einer Immobilie aufgrund eigener, in Gesetzen und Verordnungen festgehaltenen Methoden – und jeder Kanton ein wenig anders. Der Steuerwert liegt üblicherweise rund 20 bis 40 Prozent unter dem Marktwert. ­Haben Sie den Eindruck, dass der Steuerwert Ihrer Liegenschaft zu hoch ­angesetzt ist, kann eine hedonische Schätzung bei der Diskussion mit den Steuerbehörden helfen.

Bei der Ermittlung der Grundstückgewinnsteuer spielt die private Schätzung keine Rolle. Besteuert wird immer der Nettoerlös, also der Verkaufspreis abzüglich Kaufpreis plus wertvermehrende Investitionen und Gebühren.