Selbst von den Banken sind auf diese Frage keine Ratschläge zu erhalten. Die UBS etwa begründet dies damit, dass die isländische ­Krone nicht frei handelbar sei. Bei Postfinance heisst es, Kauf- oder Verkaufsempfehlungen wären falsch, da Postfinance selbst nicht wisse, wie sich der ISK-Kurs ent­wickeln werde. Und die Zürcher Kantonalbank richtet aus, die isländische Krone befinde sich seit April 2009 nicht mehr in ihrem «An­lageuniversum». Für Kunden, ­denen die Bank zuvor isländische Anlagen empfohlen hatte, ist das ein Ärgernis.

Island hat die Krise nach dem Konkurs dreier grosser Banken überraschend schnell gemeistert. Das Land hat den Beistandskredit des Internationalen Währungsfonds vorzeitig zurückbezahlt. Es hat die Kapitalkontrollen teilweise aufgehoben. Der Konflikt mit aus­ländischen Gläubigern ist bereinigt. Vor diesem Hintergrund stellt eine Neuanlage in isländische Anleihen ein überschaubares Risiko dar.

Der Kurs zum Schweizer Franken schwankt stark. Im Januar 2015 erhielt man für 100 isländische Kronen rund 65 Rappen. Zurzeit sind es um die 78 Rappen. Wer ­einen Strich unter das Island-­Abenteuer ziehen und die Kronen verkaufen will, sollte deshalb die Kursentwicklung beobachten.

Auch die Spesen sollte man im Auge behalten. Die Zürcher Kan­tonalbank zum ­Beispiel hat Mitte 2015 Gebühren für Fremd­währungskonten eingeführt. Was früher gratis war, kostet neu 36 Franken im Jahr.