Seit Oktober zahlen Postfinance-­Kunden mit mehr als 500 000 Franken auf dem Privat- oder Sparkonto eine «Guthabengebühr» von 1 Prozent. ­Betroffene Kunden sehen sich nach Alter­nativen um oder verteilen ihr Ver­mögen um. So wollte eine saldo-Leserin aus Zürich bei der Zuger Kantonalbank ein Sparkonto mit 100 000 Franken eröffnen. Doch die Bank wollte das Geld nur gegen ­einen Negativ­zins von 0,75 Prozent annehmen.  

Die Zuger Kantonalbank sagt, der Negativ­zins der Nationalbank von 0,75 Prozent verursache bei 100 000 Franken jährliche Kosten von 750 Franken. «Deshalb sind wir viel mehr daran interessiert, eine Hauptbankbeziehung mit unseren Kundinnen und Kunden zu pflegen.» Das ergebe «ein ausgewogenes Verhältnis ­zwischen Aufwand und Ertrag». Das heisst: Nur wer zugleich ein Lohnkonto hat und seine Mietzinszahlungen über die Bank erledigt, ist willkommen. 

Auch die Migros-Bank verlangt 0,75 Prozent Guthabengebühr, und zwar ab 1 Million Franken. Doch viele Banken eröffnen Sparkonten ohne Bedingungen oder Negativzins. Beispiele: CS, Bank Cler, Raiffeisen, Valiant Bank sowie die Luzerner, St. Galler und Zürcher Kantonalbank. Die UBS ­äusserte sich auf Anfrage nicht.