Kompakt-Solaranlagen - Sonnenwarmes Wasser
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saldo 7/2002
10.04.2002
Die Sonnenenergie als unerschöpfliche Energiequelle wird immer attraktiver. Kompakt-Solaranlagen zur Wassererwärmung sind bereits ab 10 000 Franken zu haben.
Die Kraft der Sonne ist beeindruckend: Pro Jahr bestrahlt sie die Schweiz mit 52 000 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Energie. Das entspricht dem 220fachen Weltenergieverbrauch. Sonnenkollektoren auf Dächern zapfen die riesige Energiequelle direkt an und liefern so Warmwasser für den täglichen Gebrauch. Dennoch wird der ...
Die Sonnenenergie als unerschöpfliche Energiequelle wird immer attraktiver. Kompakt-Solaranlagen zur Wassererwärmung sind bereits ab 10 000 Franken zu haben.
Die Kraft der Sonne ist beeindruckend: Pro Jahr bestrahlt sie die Schweiz mit 52 000 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Energie. Das entspricht dem 220fachen Weltenergieverbrauch. Sonnenkollektoren auf Dächern zapfen die riesige Energiequelle direkt an und liefern so Warmwasser für den täglichen Gebrauch. Dennoch wird der Grossteil des Wassers in der Schweiz mit Elektroboilern, Öl- oder Gasbrennern erwärmt. Der Anteil Solaranlagen bewegt sich im Promillebereich. Obwohl: Die Schweizer Dachflächen - etwa ein Hundertstel der Landesfläche - würden reichen, um den gesamten Wärmebedarf durch Sonnenenergie zu decken. Immerhin wurden im Jahr 2000 in der Schweiz 492 Kompaktanlagen mit einer Kollektorfläche von 2500 Quadratmetern (m2) neu installiert.
Kompaktanlage: Schnelle und einfache Montage
«Die Kraft der Sonne wird immer wieder unterschätzt», sagt David Stickelberger, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Solarenergie Swissolar. Das gilt nicht nur für das Potenzial der Sonnenenergie, sondern auch für die Leistungsfähigkeit der Kollektoren. Sie liefern beachtliche 50 bis 70 Prozent des Warmwassers für ein Einfamilienhaus - rund ein Drittel davon im Winterhalbjahr.
Ob im geplanten oder im bestehenden Haus: So genannte Kompakt-Solaranlagen lassen sich problemlos integrieren. Diese kompletten Systeme für die Warmwasserversorgung von ein bis zwei Wohnungen bestehen aus Kollektoren von 4 bis 9 m2, Warmwasserspeicher, Verbindungsleitung und Steuerung. Sie werden fixfertig montiert, in der Regel in einem Tag.
In den letzten zehn Jahren sind die Preise stark gesunken: Nimmt man ein Basismodell von 6 m2 Kollektorfläche, so ist der Preis pro m2 von 3000 Franken auf 2200 Franken getaucht. Die Leistungsfähigkeit pro m2 Kollektorfläche hat jedoch um 20 Prozent zugenommen. Während in den Nachbarländern dank Förderprogrammen der Einsatz von Sonnenkollektoren boomt, sind die Zahlen in der Schweiz rückläufig: Im Vergleich zu 1999 nahm im Jahr 2000 die installierte Kollektorfläche von 28 500 m2 auf 24 700 m2 ab. Kompakt-Solaranlagen machen davon mit 2500 m2 rund 10 Prozent aus.
In einer Untersuchung des WWF Schweiz in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E.) und der Hochschule für Technik Rapperswil wurden die besten Kompakt-Solaranlagen ermittelt. Das Ergebnis: Nicht nur die Qualität, auch die Preise stimmen. Die ermittelten Anlagen kosten inklusive Montage zwischen 10 000 und 13 000 Franken und sind damit auch schon für kleinere Budgets attraktiv.
Stromeinsparung: Rund 300 Franken pro Jahr
«Die Investition zahlt sich bei einer Lebensdauer von etwa 20 Jahren auf jeden Fall aus», sagt David Stickelberger. Die jährliche Einsparung beträgt rund 300 Franken. Kommt hinzu: Die Abhängigkeit von künftigen Preisschwankungen bei Öl, Gas und Strom nimmt mit einer Solaranlage deutlich ab. Wachsen dürfte hingegen für die Besitzer das gute Gefühl, unter der sonnengewärmten Dusche stehend einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Armin Braunwalder, Eric Bush, Jürg Nipkow
Förderung - Beiträge für Solaranlagen
Das Institut für Solartechnik Rapperswil hat nach europäischen Qualitätsnormen 25 Kompakt-Solaranlagen zertifiziert. Die neun besten Produkte: Topsun 500, Elcotherm AG, Horgen ZH; Solar-Compactline, Ernst Schweizer AG, Hedingen ZH; Fyrosol-Kit, Fyrosol AG, Walzenhausen AR; Microsol, H. Lenz AG, Giessen D; Solkit 6.3, Hoval Herzog AG, Feldmeilen ZH; Solar-Compactline, Josef Burri AG, Zollikon ZH; Quicksol, Soltop Schuppisser AG, Elgg ZH; Solar-Boiler System, Thermo Dynamik Solar AG, Sementina TI; Sunrise Dual, Vögelin Solartechnik GmbH, Flurlingen ZH. Sie sind im Internet unter www.topten.ch zu finden.
Je nach Kanton kann die Investition vollständig oder teilweise von den Steuern abgezogen werden. Viele Kantone und Gemeinden leisten zusätzlich Förderbeiträge von bis zu 30 Prozent. Die Förderbeiträge sind auf www.swissolar.ch oder über die Infolinie 0848 000 104 (Ferntarif) zu erfahren.
Wer Kosten sparen will, kann Solaranlagen auch selber bauen und installieren. Fachliche Unterstützung gibts auf der Internetseite www.solarsupport.ch.