Krankentaggeld – riesige Pr?mienunterschiede
Selbständige sollten sich unbedingt gegen Lohnausfall bei Krankheit und Unfall versichern. Vorab lohnt es sich aber, verschiedene Offerten einzuholen.
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K-Geld 3/2006
24.05.2006
Philipp Lütscher
Die meisten Schweizer Arbeitnehmer sind über ihren Betrieb einer Krankentaggeld-Versicherung angeschlossen. Sie erhalten während einer längeren Krankheit einen Lohnersatz in der Höhe von üblicherweise 80 Prozent ihres letzten Lohnes.
Selbständige haben diesen Schutz nicht. Und sie haben im Unterschied zu Angestellten auch kein Taggeld bei einem Einkommensausfall nach einem Unfall. Sie brauchen daher unbedingt eine Taggeldversicherung, die sowohl bei Krankheit als auch bei Un...
Die meisten Schweizer Arbeitnehmer sind über ihren Betrieb einer Krankentaggeld-Versicherung angeschlossen. Sie erhalten während einer längeren Krankheit einen Lohnersatz in der Höhe von üblicherweise 80 Prozent ihres letzten Lohnes.
Selbständige haben diesen Schutz nicht. Und sie haben im Unterschied zu Angestellten auch kein Taggeld bei einem Einkommensausfall nach einem Unfall. Sie brauchen daher unbedingt eine Taggeldversicherung, die sowohl bei Krankheit als auch bei Unfall während maximal zwei Jahren zahlt.
K-Geld hat Offerten für ein Taggeld mit Deckung bei Krankheit und Unfall eingeholt und dabei riesige Unterschiede bei den Jahresprämien festgestellt (siehe Tabelle).
Die ÖKK verlangt unter den in der Tabelle genannten Bedingungen für eine versicherte Lohnsumme von Fr. 100 000.- eine Jahresprämie von Fr. 1810.-. Bei der Philos kostet die entsprechende Versicherung dreimal so viel - nämlich Fr. 5654.-. Vor dem Abschluss eines Krankentaggeldes sollte man deshalb unbedingt mehrere Offerten einholen.
Zu beachten ist, dass die Prämien für Taggelder in der Regel nicht garantiert sind, sie können während der Vertragsdauer steigen. Nur Generali (beim Kranken- und Unfalltaggeld) sowie Mobiliar (beim Krankentaggeld) bieten Verträge mit Prämiengarantie an.
Wichtig beim Abschluss eines Taggeldes sind ausserdem folgende Punkte:
- Summen- statt Schadenversicherung: Bei einer Schadenversicherung muss der Versicherte bei einem Unfall oder bei Krankheit einen effektiven Lohnausfall nachweisen. Es droht also eine Kürzung der Leistungen, weil der Lohn von Selbständigen stark schwanken kann. Bei einer Summenversicherung hingegen genügt es, dass ein Arzt die versicherte Person als arbeitsunfähig erklärt.
- Wartefrist: Je länger man die Wartefrist bis zum Start der Taggeldauszahlungen hinauszögern kann, desto tiefer sind die Prämien.
Für viele Versicherte ist eine Wartefrist von 30 Tagen optimal.
- Prüfen Sie, ob ein Geburtentaggeld automatisch mitversichert ist.
Die Prämien sind in erster Linie abhängig vom Alter des Versicherten (je älter, desto teurer), vom Geschlecht (Frauen zahlen bei einigen Gesellschaften wegen des Mutterschaftsrisikos mehr) sowie vom Wohnort und vom Beruf bzw. von der Art der Selbständigkeit.