Die Hersteller Hipp und Nestlé behaupten, Milchsäurebakterien in der Säuglingsmilch würden die Verdauung von Babys verbessern. Solche probio­tischen Bakterien seien auch in der Muttermilch. Doch eine neue Studie von australischen Kinderärzten zeigt: Säuglingen, die so angereicherte Nahrung bekommen, geht es nicht besser: Die Babys schrien genau gleich lang wie andere Kinder. Fazit der Forscher: Die Milchsäurebakterien helfen nicht gegen Bauchkrämpfe. Christine Brennan von der Stiftung zur Förderung des Stillens erstaunt das Studienresultat gar nicht: «Probiotika stehen seit längerer Zeit in der Kritik, weil ihr Nutzen gegen Koliken nicht nachgewiesen ist.» Im Februar verbot zudem ein ­Gericht der Firma Hipp, auf Ver­packungen zu schreiben, probio­tische Bakterien würden eine «gesunde Darmflora unterstützen».

Hipp und Nestlé schreiben, andere Studien hätten den Nutzen probiotischer Bakterien belegt. Allerdings sind jene Studien laut den australischen Forschern weniger aussagekräftig, weil weniger Kinder untersucht wurden. Hipp gibt an, andere Bakterien zu verwenden als die in der neuen Studie erwähnten.