Vielleicht erinnern Sie sich: Vor zwei Monaten berichtete ich an dieser Stelle darüber, wie mich die Postfinance langsam mürbe machen und so zum E-Banking bringen will. Unter anderem ­bekam ich den Oktober-Monatsauszug für mein Postkonto erst am 13. November. Doch jetzt hat sich die Postfinance selber übertroffen. Den ­Dezember-Auszug erhielt ich am 16. Januar. Also genau zur Monatsmitte. Wenn es so ­weitergeht, erreicht mich der Januar-Auszug an Ostern.

Doch dies nur nebenbei. Was mich mehr ­beschäftigt, ist der Prospekt, der dem ­Kontoauszug beilag. Damit versucht mich die ­Postfinance schon wieder zum elektronischen Banking zu überreden. Diesmal mit einem ­Wettbewerb: «Jetzt für E-Finance anmelden und gewinnen. Wir verlosen zehn Mal je 500 Franken Startguthaben.»

Wer Glück hat, gewinnt, dachte ich. Aber so ist es nicht. Denn in den Teilnahmebedingungen steht: «Postfinance wählt nach eigenem ­Ermessen aus allen zulässigen Anmeldungen zehn Gewinner aus.» Und weiter: «Es erfolgt ­keine Begründung für die Auswahl der ­Ge­winner.»

Ich hatte ja schon oft den Verdacht, dass es sich bei manchen Wettbewerben um ein ­abgekartetes Spiel handelt. Aber nie hätte ich damit gerechnet, dass der Veranstalter in den Teilnahmebedingungen gleich selber schreibt, dass er die Gewinner «nach eigenem Ermessen auswählt».

Nun frage ich mich, wie Teilnehmer die Gunst der Veranstalter erlangen können. Sollten sie dem Wettbewerbstalon einen freundlichen Brief beilegen? Den Talon parfümieren? Oder ein nettes Foto mitschicken?

Keine grosse Chance hat wohl jemand, der die Postfinance für verspätete Kontoauszüge und seltsame Wettbewerbe kritisiert.