Meine Schwester geht mit der Zeit. Neuem ­gegenüber ist sie grundsätzlich aufgeschlossen. Es ist für sie zum Beispiel völlig normal, via ­Internet einzukaufen.

Vor einigen Wochen bestellte sie bei Manu­factum.ch die Aktentasche Lexington. «Für die Nutzung auf dem Fahrrad gibt es einen Clou», erklärte Manufactum im Beschrieb. «Ein ein­seitig angebrachtes Befestigungssystem erlaubt den Transport der Tasche an jedem Standard­gepäckträger.» Das überzeugte meine ­Schwester, die verlangten 324 Franken aus­zugeben. Denn sie ist häufig mit dem Velo ­unterwegs.

Kurze Zeit später traf die Aktentasche bei ihr ein. Jedoch ohne Befestigungsstange für den Gepäckträger. Also schickte meine Schwester sie zurück mit der Bitte um vollständige Lieferung. Nach einigen Tagen kam die nächste ­Tasche – erneut ohne Befestigungsstange. Bis zur dritten Lieferung vergingen wieder ein paar Tage. Und wieder fehlte die Befestigungsstange.

Manufactum war das Ganze sehr peinlich. Der Händler versprach meiner Schwester einen 50-Franken-Gutschein und entschuldigte sich für die «Unannehmlichkeiten». Eine Befes­tigungsstange sei schon unterwegs zu ihr.

Schade nur, dass meine Schwester die un­vollständigen Aktentaschen bereits retourniert hatte. Darum verfügte sie bald darauf über eine Befestigungsstange ohne Tasche. Nach einer weiteren Rückmeldung schickte Manufactum die Tasche zum vierten Mal. Diesmal inklusive Befestigung.

Fazit: Rund zwei Monate nach der ursprüng­lichen Bestellung war meine Schwester stolze Besitzerin einer Aktentasche Lexington – inklu­sive zweier Befestigungsstangen. Und eines 50-Franken-Gutscheins. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass sie künftig ganz gerne ­wieder in normalen Läden einkauft.