Viele Kamillentees enthalten krebserregende Pflanzengifte. Das zeigt eine Stichprobe des ZDF-Magazins «WISO». Die Tester wiesen in 10 von 15 untersuchten Kamillenteesorten sogenannte Pyrrolizidin­alkaloide (PA) nach. Einige dieser Tees sind auch in der Schweiz erhältlich: So haben Bio-Läden zum Beispiel den «Lebensbaum Kamille Bio-Kräutertee» im Sortiment. Dieser Tee enthielt die dritthöchste PA-Konzentration. 

Die zur Migros gehörenden Alnatura-Filialen in Zürich-Höngg und Regensdorf ZH verkaufen den «Alnatura Bio-Kamillentee». Dieser Tee enthielt im Test die zweitgrösste PA-Dosis. Alnatura sagt dazu, dass der PA-Gehalt des Tees innerhalb derselben Teesorte stark schwanke und vom Konsum seines Kräutertees keine «akute Gefahr» ausgehe.

Das deutsche Bundesamt für Risikobewertung rät, bei der Teewahl abzuwechseln, um möglichst wenig PA aufzunehmen. Das Pflanzengift könnte den Organismus schädigen und Tumore in Leber und Lunge verursachen. Das Amt hat über 200 Kräutertee- und andere Teesorten getestet: Jede Sorte enthielt das Pflanzengift – teils in grossen Mengen. 

Laut Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit besteht nur ein «äusserst geringes» Risiko, etwa für Schwangere und Säuglinge. Die Behörde lässt zurzeit Tee im Labor untersuchen. Die Ergebnisse sollen im Sommer vorliegen.