Hors-sol-Gemüse wächst im Gewächshaus und ohne Erde. Die Wurzeln der Pflanzen stecken meist in Kokosfasern oder Schaumstoff und erhalten Nährstoffe über Schläuche. Die Hors-sol-Anbauflächen haben sich seit 1995 vervierfacht. Im vergangenen Jahr ­betrugen sie 160 Hektar. Das entspricht einer Fläche von rund 220 Fussballfeldern.  

Laut Jürg Jordi vom Bundesamt für ­Landwirtschaft benötigt Hors-sol-Gemüse im ­Vergleich zu anderen Anbauformen weniger Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel. Gleichzeitig seien die Erträge höher. Das ­Problem: Hors-sol-Gemüse hat laut Kritikern einen 5 bis 10 Mal höheren Energiebedarf als Gemüse aus Italien oder Spanien. Denn die Gewächshäuser sind oft beheizt (saldo 13/2013). Auch qualitativ ist das Gemüse nicht gleichwertig («K-Tipp» 19/2016).

Bei Coop und Migros stammen 95 Prozent der Tomaten und 60 Prozent der Gurken aus Hors-sol-Gewächshäusern. Bei Denner und Volg sind es bei beiden rund 80 Prozent. Coop, Lidl und ­Globus deklarieren grundsätzlich alles Hors-sol-Gemüse. Anders Denner, ­Manor, Migros und Volg. Sie lassen ihre ­Kunden ­darüber im Ungewissen.