Angesichts der tiefen Schweizer Hypozinsen sind Yen-Hypotheken kein Thema mehr. Der Zinsunterschied zu Japan ist mit 0,25 Prozent zu gering. Hinzu kommt, dass man sich mit einer Yen-Hypothek ein beträchtliches Währungsrisiko einhandelt. Das zeigt das folgende Rechenbeispiel für eine 500 000-Franken-Hypothek, die zu einem Satz von 1,75 Prozent verrechnet wird: Verändert sich der Yen-Kurs in den nächsten fünf Jahren nicht, zahlt man nach Abzug aller Kosten und Steuern netto 38 691 Franken. Steigt der Yen dagegen kontinuierlich um insgesamt 25 Prozent, muss man mehr als das Vierfache, nämlich 169 477 Franken hinblättern.

Vor zwei, drei Jahren war die Situation noch anders. Damals waren die Zinsen in der Schweiz hoch, in Japan dagegen tief. Zudem galt der Yen als zu hoch bewertet - im Gegensatz zu heute. Aber selbst damals eigneten sich Yen-Hypotheken nicht für Hausbesitzer, die 500 000 Franken und mehr aufgenommen hatten sowie über ausreichend Bargeldreserven verfügten.

Vorsicht ist aus einem weiteren Grund geboten: Yen-Hypotheken bieten meist «unabhängige Berater» an, die häufig auch eine Lebensversicherung verkaufen wollen. So kassieren sie fettere Provisionen, und Sie müssen das doppelte Währungsrisiko in Kauf nehmen.

(mv)