So trimmen Sie Ihr Glanzstück auf Hochglanz
Inhalt
Haus & Garten 4/2000
01.09.2000
Seifenlauge für Polster und Bodenteppiche, Glyzerin für Dichtungen, viel Wasser, Schwamm und Geduld gegen ätzenden Vogeldreck: K-Spezial sagt Ihnen, wie Sie Ihr Auto in Form halten.
Was kann der Automobil-Laie beim Unterhalt seines Fahrzeugs selber erledigen? Wann dürfen nur Experten in der Garage ran?
- Profis brauchts bei allen Sicherheits- und Funktionsteilen wie Motor/Getriebe, Aufhängung, Bremsen, Lenkung, Stossdämpfern und Elektronik.
- F...
Seifenlauge für Polster und Bodenteppiche, Glyzerin für Dichtungen, viel Wasser, Schwamm und Geduld gegen ätzenden Vogeldreck: K-Spezial sagt Ihnen, wie Sie Ihr Auto in Form halten.
Was kann der Automobil-Laie beim Unterhalt seines Fahrzeugs selber erledigen? Wann dürfen nur Experten in der Garage ran?
- Profis brauchts bei allen Sicherheits- und Funktionsteilen wie Motor/Getriebe, Aufhängung, Bremsen, Lenkung, Stossdämpfern und Elektronik.
- Für den Laien geeignet: Kontrolle von Ölstand, Batterie, Luftfilter, Dichtungsgummis, Hupe, Beleuchtung, Reifen, Brems-, Kühl- und Wischwassertank; Auto innen und aussen putzen und pflegen.
Wer dem Autodreck zu Leibe rücken will, tut dies am besten in einer Selbstwaschanlage, die es an vielen Tankstellen und Autowaschzentren gibt. Dort sind vom Hochdruckreiniger über Schwamm bis zum Staubsauger alle Utensilien verfügbar, die es für eine perfekte Autoreinigung braucht. Vor allem aber gelangen in solchen Anlagen dank Ölabscheidern keine Schmierstoffrückstände und Chemikalien ins Grundwasser. Das Auto also keinesfalls in freier Natur, auf einem Parkplatz oder vor dem eigenen Haus einseifen.
So glänzt die Karosserie
- Lack: Der Fingernageltest bringts an den Tag: Streichen Sie mit den Fingernägeln leicht über die Motorhaube. Wenns kratzt und quietscht, ist es höchste Zeit für eine Portion Politur oder Wachs. Über neue oder gepflegte Lacke gleiten die Fingernägel wie geschmiert.
Waschen Sie den Lack vor und nach der Winterzeit gründlich. Behandeln Sie ihn dann mit Politur oder Wachs. Alte und stumpfe Lacke mit Lackreiniger pflegen. Gehen Sie folgendermassen vor: Wenige Tropfen Lackreiniger auf ein sauberes Tuch geben und jeweils eine kleine Fläche unter leichtem Druck einpolieren (Griffmulden bei den Türen nicht vergessen); anschliessend den Grauschleier mit weichen Tüchern wegreiben und mit Politur oder Wachs nachbearbeiten. Zum Schluss Konservierer auftragen, abpolieren - und fertig.
Wichtig: Die meisten Lackpflegeprodukte sollten Sie nicht in der prallen Sonne oder auf heisses Karosserieblech auftragen.
Vorsicht bei Lackschäden: Wenn der Lack bereits angegriffen oder beschädigt ist, Teerflecken mit kaltem Spülmittel abwaschen und feucht halten, dann mit speziellem «Clean-Gummi» vorsichtig vom Blech heben. Ebenso können Sie Vogelkot, Insekten und Baumharz entfernen. Diese Verschmutzungen setzen dem Autolack in Verbindung mit UV-Strahlung und Wasser arg zu. Wer diese aggressiven, fleckigen Rückstände anders entfernen will, riskiert den Lack aufzureissen.
Tipp: Vorbeugend gegen Lackschäden wirken regelmässiges Waschen und Auftragen eines Konservierungsmittels. Entfernen Sie das Gröbste möglichst schnell und weichen Sie die Flecken mit einem feuchten Tuch ein.
Kleine Lackschäden, wie sie zum Beispiel Streusplitt verursacht, lassen sich leicht mit Tupflack oder Lackstiften ausbessern. Sollte sich bereits Rost angesetzt haben, müssen Sie ihn gründlich abschleifen. Anschliessend auf die betreffende Stelle eine Grundierung und danach noch etwas Decklack auftragen.
- Lichter/Nummernschild: Mit einem feuchten Schwamm reinigen; ist die Schmutzschicht zu stark, riskieren Sie eine Busse!
- Scheibenwischer: Gerade im Winter werden die feinen Gummilippen in Mitleidenschaft gezogen, wenn die festgefrorenen Wischer eingeschaltet werden. Deshalb regelmässig kontrollieren und allenfalls ersetzen.
- Dichtungen: Schützen Sie Dichtungen mit Glyzerin oder einem Spezialmittel (zum Beispiel Graphitpulver) gegen Festfrieren und davor, dass sie spröde und brüchig werden.
- Türschlösser: Benützen Sie auf keinen Fall Öl, weil es Staub und Dreck bindet und das Schloss verklebt. Reiben Sie den Autoschlüssel mit Graphitpulver oder -creme ein. Wichtig: Sprühen Sie das Pulver nicht direkt in die Türschlösser. Tipp für ältere PWs: Dichten Sie vor einer Autowäsche die Schlösser mit Klebeband ab.
- Scharniere: Ölen, die Gleitflächen der Türschlösser reinigen und leicht einfetten sowie abgerissene Gummidichtungen wieder ankleben. Nicht vergessen: das Scharnier der Tankdeckelklappe.
Tipps für den Innenraum
- Scheiben, innen/aussen: Glasreiniger sparsam verwenden, wei- Salmiaklösung den Gummirahmen angreifen kann; bei hartnäckigem Dreck hilft ein Fliegenschwamm. Kleberückstände von Vignetten entfernen Sie leicht mit einem Föhn und etwas Reinigungsbenzin. Wirkungsvoll ist auch der Einsatz eines Spachtels für den Glaskeramikherd in der Küche.
Tipp: Immer nur ein Fenster einseifen und sofort mit einem Leder nachtrocknen, sonst gibts Streifen; statt einem ätzenden Glasreiniger tuts auch ein Esslöffel Sprit auf einen Liter Putzwasser.
Windschutzscheibe innen ebenfalls reinigen: Denn an der Innenseite kondensiert vor allem während der kalten Jahreszeit viel Wasserdampf, der sich mit Schmutz verbindet. Dadurch bildet sich auf der Scheibe ein Fettfilm, deshalb beschlägt die Scheibe schneller. Vorsicht ist bei der Heckscheibe geboten: Damit die Heizdrähte nicht beschädigt werden, mit dem Lumpen nur entlang der Drähte wischen.
- Sicherheitsgurte: Ein stark verschmutztes Gurtband kann das Aufrollen des Automatikgurtes beeinträchtigen. Säubern Sie die Gurte mit milder Seifenlauge, aber ohne sie aus dem Wagen auszubauen. Geben Sie die Gurte jedoch niemals zum chemisch Reinigen: Solche Reinigungsmittel können das Gewebe zerstören.
- Kunststoffteile: Wenn normales Waschen nicht genügt, behandeln Sie die Kunststoffteile am besten mit Kunststoffreinigungsmitteln.
Achtung: Tacho- und weitere Anzeigeinstrument-Abdeckungen sind aus Kunststoff und dürfen niemals mit chemischen Reinigern in Berührung kommen.
Zudem könntensie durch zu starkes Reiben zerkratzt werden, so dass ein einwandfreies Ablesen der Anzeigen nicht mehr gewährleistet ist.
- Sitze/Polster: Flecken in den Sitzbezügen mit warmem Wasser und Seife entfernen
Tipp: Vor dem Saugen die Sitze bis zum Anschlag nach vorne und nach hinten verschieben. Nur so kommen Sie rund um den Sitz auch an den Bodendreck heran. Mitteltunnel nicht vergessen!
-Kopfstützen: Hier sammeln sich Fett und Haare; lösen Sie diese vor dem Absaugen mit einer Drahtbürste.
-Bodenteppiche: Bei Nässe gründlich trocknen, lüften und staubsaugen. Vorsicht mit Teppichschaum: Die Flecken verschwinden zwar, aber die Imprägnierung der Fasern geht verloren - der Teppich veschmutzt schneller wieder.
Tipp: Nehmen Sie milde Seifenlauge und tupfen Sie mit einem Schwamm den Teppich ab, ohne dass das Gewebe die Feuchtigkeit schlucken kann. Bei hartnäckigem Schmutz: abwechselnd bürsten (Drahtbürste!) und saugen. Sind die Bodenteppiche kaputt, können Sie diese durch markentypische Einlegeteppiche oder einfach zu reinigende Gummimatten ersetzen.
-Kofferraum: Mit einer weichen Messingbürste den Dreck im Bodenbelag lockern (immer mit dem Strich bewegen!), erst dann absaugen.
-Versteckte Winkel: Diese vor dem Absaugen erst mit einem Flachpinsel vom gröbsten Dreck befreien; wos besonders eng ist, leistet eine alte Zahnbürste gute Dienste.
Thomas Vonarburg
Blitzblankes Auto ohne chemische Wundermittel
Bei der Reinigung des Autos kann man - genauso wie im Haushalt - in der Regel auf den Einsatz eines kostspieligen chemischen Wundermittels verzichten. Das altbewährte Geschirrspülmittel oder ein Essigreiniger haben nämlich meist die gleiche Wirkung - und schonen erst noch die Umwelt.
So werden beispielsweise die Autofenster blitzblank, wenn Sie dem Putzwasser etwas Spiritus beimengen. Und für Armaturenbrett und Gummidichtungen ist Seifenlauge ein vorzügliches Reinigungsmittel.
Tipp: Geben Sie dem Waschwasser etwas Zitronensaft bei. So riechts in Ihrem Auto frisch und nicht nach Chemie.
Als Putzlappen für den Innenraum eignen sich Mikrofaser-Tücher mit ihrer antistatischen Wirkung besonders gut. Ihre Fasern sind bis 200-mal kleiner als bei herkömmlichen Putzlappen und beseitigen den Schmutz im mikroskopischen Bereich mechanisch. Zum Fensterputzen sind auch Baumwoll-Lappen sehr wirksam (zum Thema Reinigen ohne giftige Chemie siehe auch K-Tip 6/00).