Ein Berater hat mir vorgeschlagen, mein neues Haus über eine österreichische Bank zu finanzieren. Diese sei bereit, den Kaufpreis zu 100 Prozent zu belehnen und die verlangten 20 Prozent Eigenmittel in eine steuerbegünstigte Einmaleinlage-Versicherung in Euro anzulegen. Das klingt alles wunderbar. Nur, wo ist der Haken an der Sache?

Solche Angebote tauchen regelmässig auf. Sie stammen - wie in Ihrem Fall - von so genannt unabhängigen Beratern. Das hat gute Gründe: Beim Abschluss der Hypothek zahlen Sie dem Berater zuerst eine Gebühr, die anderthalb bis drei Prozent der Gesamtschuld betragen kann. Hinzu kommt die Abschlussprovision, die er für die Einmaleinlage-Versicherung einstreicht. Das Angebot birgt aber noch verschiedene Fallstricke. Hier einige Beispiele:

Die Laufzeit solcher Hypothekarrahmenverträge beträgt zehn bis zwanzig Jahre. Zum Vergleich: In der Schweiz laufen solche Verträge in der Regel über maximal fünf Jahre. Damit sind Sie nicht so lange an die Bank gebunden.

Die Konditionen solcher Hypotheken gelten in der Regel nur für die nächsten drei oder sechs Monate. Danach werden die Zinsen dem aktuellen Marktumfeld angepasst.

Die Lebensversicherungs-Police läuft in Euro, weil sie so mehr Zins abwirft. Was ist aber, wenn sich der Euro gegenüber dem Franken abschwächt und sich die Prognosen Ihres Beraters nicht erfüllen? Dann schrumpft Ihr Eigenkapital und das Szenario der «sich selbst amortisierenden Hypothek» ist plötzlich passé. Darum gilt: Hände weg von solchen Angeboten!

(mv)