Nein. Ein Blick auf den ak­tuellen Kurs der Lifewatch-Aktie zeigt, dass das Angebot dürftig ist. Der Lifewatch-Kurs liegt aktuell über 13 Franken. Aevis bietet nur 10 Franken pro Aktie. Da löst man mehr, wenn man die Titel an der Börse verkauft.

Zwar bietet Aevis als zweite Möglichkeit an, die Lifewatch-­Aktien in solche der Aevis umzu­tauschen. Bei dieser Tauschvariante würde die Lifewatch-Aktie etwas höher bewertet. Sie als Verkäufer würden damit also besser fahren. Nur werden Sie dann neu Aktionär der Aevis-Gruppe und handeln sich damit ein Problem ein. 

Denn nur gut 20 Prozent der Aevis-Aktien sind im Publikum platziert. Der grosse Rest wird von der Gruppe um den Verwaltungsratsdelegierten Antoine Hubert kontrolliert. Das bedeutet, dass die Aktie schlecht handelbar ist. Es ­besteht die Gefahr, dass Sie auf den Papieren sitzen bleiben, wenn Sie sie wieder verkaufen möchten.

Der Verwaltungsrat der Zuger Lifewatch AG empfiehlt, das Übernahmeangebot abzulehnen. Er ­kündigte an, von Dritten zusätz­liche Übernahmeangebote ein­zuholen. Es ist somit möglich, dass bessere Angebote eingehen oder ­Aevis das Angebot nachbessert.

Lifewatch ist keine Erfolgs­geschichte. Auch im vergangenen Geschäftsjahr fiel ein Verlust an. Immerhin wurden zwei grosse Rechtsfälle bereinigt. Damit besteht die Aussicht, dass sich die Geschäftszahlen und der Aktienkurs verbessern.