Yves Rocher verspricht, die «Schäden von Sonnenbränden zu minimieren», Clarins sagt, ihre Lotion könne «sonnen­bedingte Haut­reizungen lindern»: Sobald die Sommerferien näher rücken, ­werben Kosmetikhersteller wieder für teure Après-Soleil-Produkte. 

Experten sind skeptisch. Laut Haut-Pharmakologe Christian Surber von der Universität Basel können Gels und Salben mit ­wenig Öl die Haut zwar kühlen, «doch der Effekt hält nur wenige Minuten an». Ausserdem lägen keine Studien vor, die belegen, dass solche Produkte wirken. 

Bettina Schlagenhauff, Haut­ärztin am Dermacenter in Küssnacht am Rigi, sagt, dass jeder Sonnenbrand die Haut langfristig schädige: «Er erhöht die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken.» Ultra­violette Sonnenstrahlen sorgen dafür, dass sich die Haut entzündet und sich Krebszellen bilden können. Für Schlagenhauff ist klar: «Am besten Sonnenbrand vermeiden.»

Falls es trotzdem dazu kommt, empfiehlt die Hautärztin ein Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure, etwa Aspirin oder Alcacyl. «Das kann die Entzündung noch etwas stoppen.» Zudem solle man die verbrannte Haut gut pflegen und vor der Sonne schützen. Dafür brauche es aber keine teuren Après-Soleil-Produkte. Schlagenhauff: «Oft genügen einfache Lotionen, die man kühl lagert.» Bei stär­keren Rötungen empfiehlt sie Umschläge. Dafür tränkt man Tücher mit kaltem Wasser oder kaltem Schwarztee. Ist die Haut geschwollen oder bildet gar Blasen, sollte man zum Arzt gehen. 

Clarins schreibt, ihr «After-­Sun Balsam» lindere gereizte Haut, da er kühle. Das bedeute aber nicht, dass er nachhaltigen Schäden von Sonnenbränden entgegenwirke. Yves Rocher sagt, ihre Website sei nicht korrekt vom französischen Original auf Deutsch übersetzt worden. Man werde sie überarbeiten.