Wie in Indonesien üblich, haben Sunardi und Suhardiyah keinen Familiennamen. Sunardi arbeitet als Chauffeur für Unilever. Er beliefert Supermärkte mit Kosmetika und Reinigungsmitteln. Suhardiyah arbeitet halbtags als Erzieherin in einer Spielgruppe. Febrian Aditya Pratama schloss vor einem Jahr die Schule ab. Danach jobbte er in einem Café. Jetzt ist er auf Arbeitssuche. Muhammad Iqbal Aditya geht an einer öffentlichen Schule in die 5. Klasse.

Die Familie wohnt in ihrem eigenen Haus. Es hat drei Zimmer plus Küche, Bad und Garage. Es liegt im Grünen neben Reisfeldern und einem Bambushain. Das Land erbte Suhardiyah von ihren Eltern. Den Bau finanzierten sie und ihr Mann mit gemeinsam erspartem Geld. 

Finanzielle Situation 

Haushalteinkommen pro Monat: 

230 Franken, inklusive 90 Franken aus den Erträgen eines familieneigenen Reisfeldes. 
Kosten fürs Wohnen pro Monat: 10 Franken 
Kosten für Krankenversicherungen pro Monat: Fr. 11.20 für die ganze Familie
Steuern pro Jahr: 30 Franken

Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden?

Sunardi: Ja, wir sind sehr froh, dass wir unser eigenes Haus haben. Wir haben es sehr ruhig, und es ist nicht weit bis in die Stadt.

Was gibt es heute zum Abendessen?

Suhardiyah: Reis mit gedünstetem Wasserspinat und in Salz eingelegten Enteneiern, zum Dessert Salak-Früchte. 

Weshalb arbeiten Sie an Ihrer heutigen Stelle?

Sunardi: Nach dem Gymnasium arbeitete ich in einer Fabrik, aber das ödete mich an. Mein Schwager hat mich dann bei Unilever empfohlen. Das macht mir Spass.

Suhardiyah: Ich brach die Lehre als Buchhalterin ab, als ich schwanger wurde. Seit unsere Kinder grösser sind, arbeite ich als Erzieherin in einer Spielgruppe. 

Wie viel Zeit benötigen Sie für den Arbeitsweg?

Sunardi: Zehn Minuten mit dem Moped. 

Suhardiyah: Fünf Minuten mit dem Moped. 

Wie lange arbeiten Sie?

Sunardi: Montag bis Samstag von 8 bis 16 Uhr. Ich habe zwölf Ferientage im Jahr, die ich aber selten alle beziehe. Der Rest wird ausbezahlt. 

Welche Verkehrsmittel benützen Sie?

Wir besitzen drei Mopeds und Velos. Für Ausflüge leihen wir uns manchmal ein Auto. 

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

Wir fahren jedes Jahr am Ende des Ramadans zu Sunardis Familie nach Ponorogo. Der Ort liegt gut 120 Kilometer entfernt.

Sparen Sie Geld? Wenn ja, wofür?

Ja. Als Nächstes wollen wir die Küche ausbauen. Und wenn wir genug Geld zusammenhaben, wollen wir ein zweites Haus bauen, damit jeder unserer Söhne nach javanischer Tradition ein Haus erben kann. 

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Wir fahren sonntags Velo und essen dann in einem Restaurant gebratene Ente.