Swiss-Tickets im Reisebüro bis 40 Prozent teurer
Für einfache Flugbuchungen innerhalb Europas lohnt sich der Gang ins Reisebüro nicht. Die besten Tarife gibts auf den Websites der Airlines, wie das Beispiel der Swiss zeigt.
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K-Geld 1/2006
01.02.2006
Gregor Waser
Die Swiss wie auch die meisten anderen Airlines vergüten den Reisebüros keine Provision mehr. Diese müssen ihren Aufwand den Kunden separat berechnen.
Ein Jahr nach dem Wegfall der Provisionen zeigt ein aktueller Preisvergleich: Bei Europastrecken kostet eine Flugbuchung im Reisebüro bis 40 Prozent mehr als direkt bei der Swiss. Erschwerend für viele Reisebüros kommt hinzu, dass ihr Reservationssystem nicht auf alle Swiss-Flüge Zugriff hat.
Beim Beispiel für...
Die Swiss wie auch die meisten anderen Airlines vergüten den Reisebüros keine Provision mehr. Diese müssen ihren Aufwand den Kunden separat berechnen.
Ein Jahr nach dem Wegfall der Provisionen zeigt ein aktueller Preisvergleich: Bei Europastrecken kostet eine Flugbuchung im Reisebüro bis 40 Prozent mehr als direkt bei der Swiss. Erschwerend für viele Reisebüros kommt hinzu, dass ihr Reservationssystem nicht auf alle Swiss-Flüge Zugriff hat.
Beim Beispiel für ein Ticket Zürich-Berlin-Zü rich ist der Preisunterschied am deutlichsten (siehe Tabelle). Bei www.swiss.com kostet das Ticket samt Flughafentaxen Fr. 221.-. Im Reisebüro Kuoni in Zürich-Oerlikon zahlt man für das gleiche Ticket Fr. 311.-, das sind 40,7 Prozent mehr.
Kuoni steht nicht alleine da. Auch bei Agrar Reisen an der Stampfenbachstrasse in Zürich kostet das Berlin-Ticket Fr. 311.-. Günstiger als im traditionellen Reisebüro findet man Swiss-Tickets bei den Online-Reisebüros. Bei www. travel.ch etwa kostet das Berlin-Retour-Ticket Fr. 296.-, bei www.ebookers.ch Fr. 266.-.
Roberto Luna, Chef von Kuoni Schweiz, macht sich keine Illusionen: «Es ist klar, dass sich für Europastrecken wie Zürich- Frankfurt-Zürich die Online-Buchung aufdrängt. Unsere Stärken liegen in anderen, beratungsintensiveren Bereichen.»
Luna verneint aber, dass Buchungen per Internet generell billiger seien: «Wir verfügen für viele Destinationen über Spezialkonditionen, sowohl für Flüge als auch für Hotels.»
Sondertarife sind nicht für alle abrufbar
Das Streckenbeispiel Zürich-Rom-Zürich zeigt, dass gewisse Swiss-Flüge im Reisebüro gar nicht buchbar sind. «Wir haben wegen unseres Buchungssystems Worldspan nur beschränkte Zugriffsmöglichkeiten auf diese Spezialtarife», begründet Travel.ch-Geschäftsführer Roland Zeller. Deshalb wechselt Travel.ch nun von Worldspan auf Galileo - ein Reisebüro-Reservationssystem mit Zugriff auf angeblich alle Swiss-Spezialtarife.
Die Platz- und Tarifhoheit bleibt indes bei der Swiss. Ob ein in der Werbung angekündigter Web-Special auf mehr als bloss vereinzelte Sitze anwendbar ist, ist beim Buchen nicht ersichtlich. «Die Verwaltung der einzelnen Buchungsklassen gehört zum Geheimnis der Fluggesellschaften», sagt Swiss-Sprecher Dominik Werner.
Angesichts der grossen Preisunterschiede und der begrenzten Ticket-Verfügbarkeiten in manchen Reisebüros wundert es nicht, dass die Online-Buchungskurve auf www.swiss.com stark steigt. Wurden im Jahr 2004 in der Schweiz 9,4 Prozent aller Swiss-Buchungen via www.swiss.com getätigt, wuchs dieser Anteil 2005 bis Ende November auf 13,2 Prozent - Tendenz weiterhin steigend.