Stolz verkünden die SBB letzte Woche, sie hätten 2016 «erstmals» mehr Billette via Smartphone-App verkauft als über die Schalter. Kein Wunder, denn es gibt ­immer weniger davon: Vor fünfzehn ­Jahren gab es Schalter in 403 Bahnhöfen. Heute sind noch bei 219 der 795 SBB-Bahn­höfe bediente Schalter verfügbar. 

Diese Zahl wird sich nochmals reduzieren. Ende Jahr müssen – auf Beschluss der SBB – 50 Schalter, die durch Dritte bedient werden, dichtmachen. Die ­verbliebenen SBB-Schalter sind bereits ­heute oft überlastet. Kürzlich wartete ich im Bahnhof Winterthur gute 20 Minuten, bis ich mein Halbtax erneuern konnte. So treiben die SBB ihre Kunden auf den Digital-Kanal. Und können dann locker behaupten, Tickets online zu lösen, ­entspreche einem Kunden­bedürfnis.