Vergoldete Silbermünzen
Aus einem Franken sofort Einssiebzig machen: Das geht mit Silbermünzen. Denn das Metall ist so teuer wie schon lange nicht mehr.
Inhalt
saldo 7/2006
12.04.2006
Franco Tonozzi
Silbergeld liegt tonnenweise in den Schweizer Haushalten herum - aber dort liegt es brach», sagt Hans-Ulrich Wartenweiler von der Zürcher Münzenhandlung Erwin Dietrich AG. Viele haben vor Jahren damit begonnen, 50-Rappen-Stücke, Ein-und Zweifränkler aus Silber auf die Seite zu legen. Diese Münzen wurden bis 1967 geprägt und sind etwas heller. Absicht der Sammelaktion: das Edelmetall gewinnbringend zu verkaufen.
Banken bezahlen weniger als Münzenhändler
Silbergeld liegt tonnenweise in den Schweizer Haushalten herum - aber dort liegt es brach», sagt Hans-Ulrich Wartenweiler von der Zürcher Münzenhandlung Erwin Dietrich AG. Viele haben vor Jahren damit begonnen, 50-Rappen-Stücke, Ein-und Zweifränkler aus Silber auf die Seite zu legen. Diese Münzen wurden bis 1967 geprägt und sind etwas heller. Absicht der Sammelaktion: das Edelmetall gewinnbringend zu verkaufen.
Banken bezahlen weniger als Münzenhändler
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen: Seit 20 Jahren war Silber nicht mehr so viel wert wie im Moment. Allein in den letzten zwölf Monaten ist der Kurs um etwa 70 Prozent gestiegen. Die Folge: Das Silber in den Geldstücken bringt deutlich mehr als den Nennwert der Münzen. Aufmerksame Silbergeldhorter realisieren jetzt ihre Gewinne: «Zurzeit kaufen wir etwa 25 Kilogramm Silbermünzen pro Woche», sagt Wartenweiler. Wer ihm das Geld gerollt anliefert, bekommt für 100 Franken stattliche 150 ausbezahlt. Ab 10 Kilogramm sogar 170 Franken. Solche Mengen können leichter erreicht werden, wenn mehrere Silbermünzensammler zusammenlegen und sich den Mehrgewinn teilen.
Einzelmünzen bringen kursabhängig ein Plus von knapp einem Drittel. Weshalb nicht mehr? Eigentlich ist das Edelmetall in den Münzen doppelt so viel wert, wie das, was draufsteht (siehe Tabelle). «Ich trage die Verarbeitungskosten und das Risiko», macht Wartenweiler geltend. Zwischen dem Ankauf und dem Einschmelzen des Geldes vergehe ein Monat. «Der Kurs kann jederzeit wieder fallen», so der Händler.
Das Silbergeld kann man auch einer Bank verkaufen. Doch die Geldinstitute blättern nur zwischen 10 und 20 Prozent mehr als den Nennwert hin. Bei der UBS etwa kommt das Geschäft nur zustande, wenn um die 100 Münzen angeboten werden.
Nationalbank: Eintausch nur zum Nennwert
Auf keinen Fall soll man Silbergeld zur Schweizerischen Nationalbank (SNB) tragen. Dies, obwohl solche Münzen längst ausser Kurs gesetzt wor- den sind und eigentlich dort zurückgegeben werden sollten. Die Notenbank stellt sich auf den Standpunkt: Wir haben das Geld zum Nennwert herausgegeben und tauschen es auch zum Nennwert wieder ein. Ein gutes Geschäft, zu dem Konsumenten wohl nur aus Unwissenheit Hand bieten. Pro Jahr tauscht die SNB gut eine Million Silbermünzen zum mickrigen Nennwert um.
ESG Edelmetall-Service: Praktischer Ankauf per Post
Wer will, kann den Verkauf auch per Einschreiben abwickeln und sich den Erlös auf sein Konto überweisen lassen. Das bietet etwa die ESG Edelmetall- Service GmbH Schänis SG an. Die Firma ermittelt den Wert, den der Kunde telefonisch abfragen kann. «Derzeit darf man mit einem Gewinn von gut 30 Prozent rechnen», sagt Geschäftsführerin Monika Baumberger. Wer mit dem Erlös nicht einverstanden ist, kann bis sieben Tage nach der Überweisung vom Handel zurücktreten und den erhaltenen Betrag rückvergüten. «Wir schicken die Münzen dann umgehend an den Kunden zurück», so Baumberger.
Übrigens: Fünfliber haben einen im Verhältnis tieferen Silbergehalt als die anderen Münzen. Der Verkauf lohnt sich erst, wenn der Kurs auf 500 Franken pro Kilogramm steigt. Viel fehlt nicht mehr.
Weitere Informationen:
www.numismatik.ch
www.edelmetallservice.ch