Wie Sie bei Fonds den Ausgabeaufschlag sparen können
Seit drei Jahren kann man in Deutschland herkömmliche Anlagefonds an der Börse kaufen und sich so den zum Teil hohen Ausgabeaufschlag sparen. Auch Schweizer können profitieren.
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K-Geld 6/2005
14.12.2005
Philipp Lütscher
Beim Kauf eines Fonds fallen Gebühren an, unter anderen der so genannte Ausgabeaufschlag. Er beträgt je nach Fondskategorie und vermittelnder Bank zwischen 0 und über 5 Prozent des investierten Betrages.
Viele Fonds lassen sich aber auch an der Börse kaufen, konkret an der Fondsbörse Deutschland (www. fondsboersedeutschland.de). Hier werden rund 2500 Anlagefonds zu aktuellen Preisen gehandelt. Bei einem Fondskauf an der Börse ist kein Ausgabeaufschlag fällig.
Völlig...
Beim Kauf eines Fonds fallen Gebühren an, unter anderen der so genannte Ausgabeaufschlag. Er beträgt je nach Fondskategorie und vermittelnder Bank zwischen 0 und über 5 Prozent des investierten Betrages.
Viele Fonds lassen sich aber auch an der Börse kaufen, konkret an der Fondsbörse Deutschland (www. fondsboersedeutschland.de). Hier werden rund 2500 Anlagefonds zu aktuellen Preisen gehandelt. Bei einem Fondskauf an der Börse ist kein Ausgabeaufschlag fällig.
Völlig kostenlos ist der Fondskauf aber auch hier nicht. Investoren zahlen folgende Gebühren:
- Beim Handel über eine Schweizer Bank fallen die banküblichen Kaufspesen für den Fondskauf im Ausland an. Der fällige Betrag hängt bei den meisten Banken von der Höhe der Investition ab. Je höher die Investition, desto tiefer der Prozentsatz der Gebühren.
UBS, Credit Suisse und Zürcher Kantonalbank beispielsweise verlangen bei einer Anlage von bis zu Fr. 25 000.- Kaufspesen in der Höhe von 1,9 Prozent.
- Die Börse verlangt eine Courtage von 0,08 Prozent des Kaufpreises.
- Zudem wird wie bei jedem Handel an der Börse der halbe Spread fällig. Der Spread ist die Spanne zwischen An- und Verkaufspreis und ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Bei häufig gehandelten Fonds beträgt er rund 0,4 Prozent. Für den Käufer fallen also weitere rund 0,2 Prozent Gebühren an.
Erkundigen Sie sich nach dem Total der Kosten!
Der Weg über die Fondsbörse lohnt sich vor allem für jene Schweizer Investoren, die ihre Kaufaufträge telefonisch oder im persönlichen Gespräch beim Bankberater tätigen. Hier fallen meist höhere Gebühren an als beim Kauf via Internet. Aber auch beim Onlinetrading empfiehlt es sich, vor dem Kauf das Total aller Kaufgebühren in Erfahrung zu bringen.
Die Vermittler von Fonds - Bankberater zum Beispiel - sollten eigentlich in der Lage sein, über die Höhe der Kosten zu informieren. Ist das nicht der Fall, hilft nur, die Preislisten der Bank und den Prospekt des betreffenden Fonds zu studieren.
Vor allem bei einem relativ hohen Ausgabeaufschlag lohnt sich also der Kauf an der Fondsbörse. Wer hier kaufen will, muss lediglich seinen Berater entsprechend informieren.
Übrigens: Auch die an der Fondsbörse gekauften Fonds lassen sich via Hausbank verkaufen. Weil beim Verkauf der meisten Fonds via Bank keine Gebühren anfallen, ist der Verkauf an der Fondsbörse nicht empfehlenswert.
Fondsgebühren - und worauf man achten sollte
Bevor man einen Fonds kauft, sollte man sich über den Ausgabeaufschlag und die Verwaltungspauschale informieren.
Beim Kauf und Verkauf eines Fonds werden die direkten Kosten belastet.
- Beim Kauf fällt meist der Ausgabeaufschlag an (siehe Hauptartikel). Er kann 5 oder mehr Prozent betragen. Den Ausgabeaufschlag bezahlt man der Fondsgesellschaft. Sie behält ihn entweder für sich oder gibt ihn weiter, zum Beispiel der Bank, die den Fonds effektiv verkauft hat. Hier gibt es Spielraum für Rabatte. Die meisten Finanzinstitute belohnen Kunden, die Fonds online kaufen, mit höheren Rabatten.
- Die Bank verlangt zudem oft eine Courtage. Auch hier ist das Onlinetrading meist günstiger.
- Der Staat belastet Wertschriftenkäufe und -verkäufe mit einer Stempelsteuer in der Höhe von 0,15 Prozent.
- Beim Verkauf fallen wiederum Gebühren an, in der Regel Courtage und Stempelsteuer, selten auch eine Rücknahmekommission.
Die indirekten Kosten werden laufend dem Fondsvermögen belastet und drücken den Wert der Anteile nach unten. Anleger sollten sich vor dem Kauf deshalb unbedingt über die Gesamtkostenkennzahl TER eines bestimmten Fonds informieren. Die TER umfasst einen Grossteil der indirekten Kosten - je tiefer sie ist, desto besser.
Wo keine TER ausgewiesen ist, gibt die pauschale Verwaltungs- oder Managementgebühr einen gewissen Anhaltspunkt über die Höhe der laufenden, indirekten Kosten. Angaben zur TER und/ oder zur Verwaltungsgebühr finden sich im Fondsprospekt, dem so genannten Factsheet.