Die Gebührenunterschiede zwischen den einzelnen Banken sind in der Tat frappant. Und von Transparenz kann keine Rede sein. Nicht einmal bei der Schweizer Börse SWX, die mit ihrem neuen Projekt TiF (= Transparenz im Fondsbereich) für mehr Klarheit bei den Fondsgebühren sorgen will, erfährt man Erhellendes. Bei den meisten Fonds steht in Bezug auf die Höhe des Ausgabeaufschlags (Kaufgebühr): «Kann bei gleichem Fonds je nach Vertriebskanal unterschiedlich sein.»

Tatsächlich überlassen es die meisten Fondsgesellschaften den Banken, die Höhe des Ausgabeaufschlags beim Fondskauf festzulegen. Einzelne, darunter die UBS, schreiben aber nicht nur eine Maximal-, sondern auch eine Minimalgebühr vor. Sinn dieser Massnahme: Man soll UBS-Fonds nirgends günstiger kaufen können als bei der UBS.

Doch trotz des nur schwer durchschaubaren Gebührendschungels gibt es eine einfache Antwort auf Ihre Frage: Fonds kaufen Sie am günstigsten bei Swissquote. Die Internetbank verlangt beim Fondskauf in der Regel eine Courtage in Höhe von 0,5 Prozent des Anlagebetrags - mindestens 5 Franken, aber höchstens 250 Franken. Der Verkauf ist gratis. Wo die Fondsgesellschaft einen minimalen Ausgabeaufschlag vorschreibt, verlangt die Swissquote Bank nicht mehr als diesen Minimalbetrag, wie CEO Marc Bürki gegenüber K-Geld versichert.

Mit diesen Preisen mithalten kann nur der Internetbroker e-Sider. Bei Beträgen über 10 000 Franken verrechnet er beim Kauf sogar noch etwas tiefere Courtagen. Beim Verkauf von Fondsanteilen über die Börse zahlt man aber nochmals eine Gebühr. Zudem ist die Auswahl auf die Fonds von nur 14 Gesellschaften beschränkt.

Die weit verbreitete Meinung, dass Banken für ihre hauseigenen Fonds auf jeden Fall die günstigste Adresse seien, ist übrigens falsch. Richtig daran ist nur, dass sie ihren Kunden oft nur reduzierte Ausgabeaufschläge verrechnen und sich - wie das Beispiel der UBS zeigt - gegen Billiganbieter schützen.

Wichtig zu wissen: Die Kaufgebühr macht aber nur einen Teil der Kosten beim Fondskauf aus. Fondsbesitzer bezahlen darüber hinaus jährliche Depotgebühren, die mittelfristig noch stärker zu Buche schlagen als der Ausgabeaufschlag beim Kauf. Am günstigsten ist hier Postfinance, die dafür nichts verlangt. Mit einer Jahresgebühr von 0,1 Prozent des Depotwerts ist aber auch die Swissquote Bank sehr günstig. Kauf- und Depotgebühr zusammengenommen ist Swissquote damit die derzeit günstigste Wahl für Fondsanleger.

(mv)