Jeder zehnte Immobilienkredit wird heute als Geldmarkthypothek (auch Liborhypothek genannt) abgeschlossen. In den letzten Jahrzehnten haben sich diese Hypotheken im Durchschnitt als die günstigsten erwiesen. Ihr Zins richtet sich nach dem Libor –das ist die Abkürzung für London Interbank Offered Rate. Gemeint ist der Zins, den sich führende Banken gegen­seitig be­lasten. Berechnet wird er auf Basis der Zinsmeldungen von rund einem Dutzend Londoner Banken. Doch dieses Ver­fahren ist anfällig für Manipulationen.

Der Libor soll deshalb spätestens 2021 abgeschafft werden. Trotzdem brauchen sich Halter von Liborhypotheken nicht zu sorgen und auch neue Libor­hypotheken kann man weiterhin ­abschliessen. Wie der Wechsel geschieht, ist Sache jeder ein­zelnen Bank. Die meisten wollen sich künftig nach dem Sanor richten – dem Zins, zu dem sich Schweizer Banken refinanzieren. Er wird von der Nationalbank aufgrund der tatsächlich ­zwischen ihr und den Banken getätigten Geschäfte ermittelt.