Die wichtigsten Details zu den Fondsranglisten

Die Tabellen auf dieser und auf der nächsten Seite zeigen zwei Arten von Indexfonds: Börsengehandelte Indexfonds sind mit dem üblichen Kürzel ETF (Exchange Traded Funds) gekennzeichnet, nicht ­börsengehandelte mit IF (für Indexfonds). Alle Rendite-Daten sind per Ende Sep­tember 2020. Die Rangierung erfolgt ­gemäss der 5-Jahres-Rendite.

Die Renditen umfassen sowohl Kurs­entwicklung als auch allfällige Aus­schüttungen – unter der Annahme, dass diese gleich wieder in die Fonds investiert ­werden. Es handelt sich immer um ­Ren­diten in Franken – Fonds in Fremdwährungen werden umgerechnet. Sinkt zum Beispiel der Euro oder der Dollar, bleibt bei gleichbleibenden Kursen in Franken weniger übrig und umgekehrt.
Die aus­gewiesenen Kosten werden direkt dem Vermögen der Fonds belastet. Somit sind sie in den Renditen bereits einkal­kuliert. Nicht berücksichtigt sind jedoch die ­Kosten, die Anleger direkt selber ­tragen müssen (Gebühren für Käufe/­Verkäufe, Depot usw.). Die aufgelisteten Mischfonds sind keine reinen Indexfonds, sondern indexnahe Fonds.

«Momentum-Fonds» rentieren zurzeit gut

Gewisse Fonds, die vorwiegend Aktien kaufen, legen sehr rasch an Wert zu. Sie werden ­«Momentum-Fonds» genannt. Zurzeit weisen zwei solche Fonds mit Abstand die besten Fünfjahresrenditen der «Aktien Welt» auf: Xtrackers MSCI World Momentum und iShares MSCI World Momentum (siehe Tabelle im PDF).

Aktien von Grosskonzernen, die heute höher notieren als vor sechs und vor zwölf Monaten, finden den Weg in den MSCI World Momentum Index und in die entsprechenden Indexfonds. Beispiel: Die Papiere des Elektroautoher­stellers Tesla notieren heute 206 Prozent ­höher als vor einem halben Jahr und gar 760 Prozent höher als vor einem Jahr. Das ­ergibt sehr hohe Momentum-Kennzahlen. Deshalb ist Tesla bereits die viertstärkste Position in den Momentum-ETFs. Damit hat der Titel zu jenen der viel grösseren Technologiekonzerne Amazon, Apple und Microsoft aufgeschlossen.

In den vergangenen fünf Jahren legten alle Aktien aus diesem Quartett von 340 (Apple) bis 930 Prozent (Tesla) zu – in Dollar ge­messen. Per Ende September 2020 kommen diese vier Aktien auf ein Gewicht von über 20 Prozent in den beiden «Momentum-Fonds».

Mit 392 Milliarden Franken ist Tesla – gemessen am Gesamtwert aller Aktien – heute teurer als sämtliche übrigen Autokonzerne, die ein Vielfaches an Autos und Lastwagen herstellen. Bei den Marktführern aus Asien und Europa, also Toyota und VW, beträgt der Gesamtwert der Aktien 195 beziehungsweise 78 Milliarden Franken.

Fazit: Momentum-Anlagen setzen auf Trends und beruhen darauf, dass steigende Aktien weiter steigen. Das ist eine Spekulation, die anfällig auf Verluste ist. Oft finden solche ­Hypes ein Ende mit Schrecken. Das jüngste Beispiel ist die geplatzte Blase der Cannabis­aktien in Nordamerika. Nachdem die Titel der beiden beliebten Branchenvertreter Aurora Cannabis und Tilray in luftige Höhen geklettert waren, büssten sie in knapp zwei Jahren 96 Prozent ihres Wertes ein.