Ja. Sie besitzen eine sogenannte Tier-1-Anleihe. Eine solche Anleihe wird dem Eigenkapital der Bank zugerechnet. Banken geben sie heraus, um ihre Kernkapitalquote zu stärken. Im Fall eines Konkurses gehen die Besitzer einer Tier-1-Anleihe sehr wahrscheinlich leer aus – selbst bei einer Bank mit Staatsgarantie wie der Luzerner Kantonalbank . Zudem kann die herausgebende Bank die Zinszahlung unter bestimmten Bedingungen aussetzen.

Wegen der zusätzlichen Risiken ist der Zins bei einer Tier-1-Anleihe deutlich höher als bei einer normalen Obligation. Mit 1,5 Prozent war die Anleihe in der Negativzinsphase sehr gut ver­zinst. Das ist seit der Zinswende anders: Einen solchen Zins erhält man inzwischen mit deutlich geringerem Risiko. Das drückte den Kurs der Anleihe.

Entscheidend bei der Anleihe der Luzerner Kantonalbank ist das Datum 5.3.2027. An diesem Termin kann die Bank entscheiden, ob sie die Anleihe zurückzahlen will oder weiterlaufen lässt. Wenn die Bank die Anleihe weiterlaufen lässt, muss sie den Zins neu festlegen. Dieser setzt sich zusammen aus dem dannzumal geltenden Wiederanlagesatz für 5 Jahre (Swap-Satz) und dem Zinssatz von 1,5 Prozent.

Am erwähnten Datum erhalten Sie eine Rückzahlung von 100 Prozent oder einen neuen Zins, der den Kurs der Anleihe wieder nach oben treibt.