Unter dem Strich bleiben rote Zahlen

Auch in der Krise interessieren sich die Grossbanken nicht für die Kleinkunden. Im Gegenteil: Die Gebühren sind abschreckend hoch.

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K-Tipp 09/2009

03.05.2009

Letzte Aktualisierung:
05.05.2009

Marco Diener

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Wer sich den Lohn auf ein Privatkonto auszahlen lässt und damit auch seinen Zahlungsverkehr abwickelt, legt unter dem Strich drauf. Und zwar massiv. Das zeigt der neue Privatkonto-Vergleich des K-Tipp. Musterkunde A hat im Schnitt 7000 Franken auf der Bank, Musterkunde B 17’000 Franken (siehe Tabelle im pdf-Artikel). B nutzt sein Konto intensiver. Er macht mehr Einzahlungen, bezieht häufiger Bargeld und hat mehr Daueraufträge erteilt. Beide Kunden bewirtschaften ihr Konto auf traditionelle Weise, also nicht via Internet mit E-Banking.

Verlust im besten Fall rund 52 Franken

Musterkunde A kommt bei der Basler Kantonalbank am günstigsten weg. Er macht einen Verlust von «nur» Fr. 52.50. Ähnlich ergeht es den Kunden von Postfinance sowie der Raiffeisenbanken (wobei die Raiffeisenzahlen den Empfehlungen der Zentrale in St. Gallen entsprechen – Abweichungen sind möglich). Am teuersten sind die Grossbanken Credit Suisse und UBS. Sie verlangen die höchsten Grundgebühren und langen bei vielen Transaktionen trotzdem nochmals zu. Eine Spur günstiger wäre für den CS-Kunden das Paket Basic-Banking, das der K-Tipp wegen der Vergleichbarkeit nicht berücksichtigen konnte. Aber auch so betrüge sein Verlust Fr. 162.70.

Musterkunde B kommt bei den Grossbanken besser weg. Denn die UBS privilegiert Kunden mit einem Gesamtvermögen von über 10 000 Franken, die CS jene mit einem Vermögen ab 15 000 Franken. Allerdings schaffen es die Grossbanken auch so nur ins Mittelfeld. Am günstigsten ist hier Postfinance. Verlust pro Jahr auf dem gegenwärtig tiefen Zinsniveau: Fr. 25.50. Dahinter folgen Raiffeisenbanken und Basler Kantonalbank.

Wer von den günstigen Raiffeisen-Konditionen profitieren will, muss allerdings ein Mitglieder-Privatkonto eröffnen. Voraussetzung dafür ist der Erwerb eines Anteilscheins. Dieser kostet, je nach Raiffeisenbank, 200 bis 500 Franken. Die Konditionen beim normalen Raiffeisen-Privatkonto sind weit weniger vorteilhaft (nicht in der Tabelle im pdf-Artikel). Musterkunde A macht damit einen Verlust von Fr. 104.90, Musterkunde B sogar einen Verlust von Fr. 151.50.

Schlechter schneidet beim Musterkunden B nur noch die Zürcher Kantonalbank ab. Sie ist allerdings in den letzten fünf Jahren wesentlich günstiger geworden. Das zeigt der Vergleich mit den Zahlen aus dem Jahr 2004 (zuunterst in der Tabelle im pdf-Artikel, gelb markiert). Damals hatte der K-Tipp den genau gleichen Vergleich angestellt. Die ZKB stellte ihren Kunden 2004 noch für fast jede Transaktion eine Bestätigung zu. Und stellte dafür das Porto in Rechnung. Heute verschickt sie nicht häufiger Bestätigungen als die anderen Banken.

Nur die Berner KB zahlt höheren Zins

Der Zins, den die Banken auf den Privatkonti zahlen, beträgt zurzeit fast einheitlich 0,125 Prozent. Einzige Ausnahme ist die Berner Kantonalbank. Sie zahlt das Fünffache. Angesichts der hohen Gebühren wirkt sich das im K-Tipp-Vergleich allerdings kaum aus. Auffallend beim Vergleich mit dem Jahr 2004 ist zudem, dass Musterkunde A bei der Bank Coop heute zweieinhalb Mal so viel zahlt wie vor fünf Jahren. Der Grund: Damals erliess ihm die Bank die Grundgebühr, weil er stets 1000 Franken auf dem Konto hatte. Inzwischen hat sie die Spielregeln geändert. Voraussetzung für die Befreiung von der Grundgebühr ist nun ein Gesamtsaldo von 10’000 Franken.

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